Mülheim. .
Es sind wahre Schätze, die 30 Jahre Theatergeschichte dokumentieren und im Keller des Theaters an der Ruhr lagern. In dem Archiv des Hauses verbergen sich Bilder, Protokolle, Videos oder Kostümbildzeichnungen – die Schätze hinter den Kulissen. Nun gibt die Theaterleitung das umfangreiche Archiv ins Schloss Museum Wahn, das der Universität Köln angeschlossen ist.
In 30 Jahren hat sich im Keller des Theaters an der Ruhr einiges an Material angesammelt. „Wir konnten der Menge nicht mehr Herr werden“, erklärt Helmut Schäfer von der Künstlerischen Leitung. Darunter befinden sich „Essayistische Artikel in Zeitschriften, Aufzeichnungen aus der Gründungsgeschichte, Bildmaterial aller Reisen, die das Theater unternommen hat.“
Auch Bühnenbildmodelle und Filmaufnahmen der Aufführungen sind darunter. „Sehr komplexes Material.“ Bereits vor einigen Jahren hatte eine Mitarbeiterin des Theaters begonnen, das Archiv zu katalogisieren, so dass es geordneter übergeben werden kann. Die meisten Dinge werden nun als Originale nach Köln gegeben, von Dingen, mit denen noch gearbeitet werde, wurden Kopien gefertigt.
Archiv für die Wissenschaft öffnen
„Es gibt vier Theatermuseen in Deutschland – Berlin, Wien, Düsseldorf und Köln“, zählt Schäfer auf. Das Material sollte auf jeden Fall in NRW beheimatet bleiben, so viel stand fest. Und da es zum Institut für Medienkultur und Theater der Uni Köln bereits seit vielen Jahren engen Kontakt gibt – Schäfer selbst als Gastdozent dort unterrichtete –, war die Wahl schnell getroffen. Das Theater-Museum Schloss Wahn in Köln, das dem Institut der Uni angegliedert ist, wird die Theater-Schätze bekommen, sichten und Teile daraus ausstellen.
Warum Köln und nicht Mülheim? „Die Möglichkeit, das Material ans Stadtarchiv zu geben, haben wir auch in Betracht gezogen“, gibt Schäfer zu. Doch: „Unser Archiv ist einfach zu umfangreich, die räumlichen Gegebenheiten nicht ausreichend.“ Immerhin umfasst die Sammlung eine Lkw-Ladung.
Außerdem soll das Archiv für die Wissenschaft geöffnet werden: „Da das Museum dem theaterwissenschaftlichen Institut angeschlossen ist, haben auch Studenten die Möglichkeit, darauf zuzugreifen.“ Wann die interessanten Dokumente der Theatergeschichte für die Öffentlichkeit zu sehen sein werden, stehe allerdings noch nicht genau fest. Mehr Info: www.schloss-wahn.de