Mülheim. .

Dass bei den Gebühren für die Biotonne in diesem Jahr die so genannte „Kappungsgrenze“ ganz weggefallen ist, hat viele Leser mit Gartengrundstücken geärgert, denen im Januar die neuen Gebührenbescheide zugestellt wurden.

Ursprünglich galt einmal, dass die Bioabfallgebühr maximal die Hälfte, also 5o%, der Restabfallgebühr für das Grundstück betragen durfte, und zwar ganz unabhängig davon, wie viele braune Biotonnen insgesamt auf dem Gelände stehen. Für 2011 entschied die Politik, diese Kappungsgrenze auf die volle Restmüllgebühr zu beziehen, also auf 100%. Und Ende des letzten Jahres wurde beschlossen, dass diese Subventionierung ganz wegfällt. Für jede einzelne Biotonne wird jetzt die dafür festgelegte Gebühr voll berechnet.

Das sei ihm inzwischen zu teuer, zwei seiner drei brauen Tonnen werde er nun abgeben, berichtete kürzlich ein Leser; seine Nachbarn wollten es ebenso machen.

Kostenlose Abgabe am Recyclinghof möglich

Tatsächlich hat es aber schon im Dezember 2011 eine „Abmeldewelle“ gegeben, sagt Dr. Jürgen Zentgraf, der Leiter des Umweltamtes, auf Anfrage. Zumal man die Biotonne im Winter ja auch kaum benötige. Aber seit Jahresbeginn seien nur noch wenige Abmeldungen gekommen – „das dümpelt seither so vor sich hin“ – und im Laufe des Jahres habe es auch etliche Haushalte gegeben, die wieder Biotonnen geordert hätten.

Die meisten Abmeldungen hat es demnach erwartungsgemäß bei den großen 240-Liter-Tonnen gegeben, wobei sich die Kosten auch am meisten bemerkbar machen. „Man geht damit“, so Zen­tgraf, „nun einfach bewusster um“. Vorher habe man sich die zusätzlichen braunen Tonnen, die lange nichts extra kosteten, in den Garten gestellt, um das „Spitzenaufkommen“ an Grünabfall abfedern zu können. Inzwischen fährt mutmaßlich auch mancher Gartenbesitzer seine Grünabfälle wieder selbst zum Recyclinghof, wo diese kostenlos abgegeben werden können.

Zuwachs bei den 80-Liter-Tonnen

Zum Stichtag am 1. Juni 2012 standen 707 der 240-Liter-Tonnen weniger als am 1. Dezember 2011 auf Mülheims Grundstücken. Bei der 120-Liter-Tonnen sind es insgesamt 73 Tonnen, die seit Dezember weniger auf gestellt wurden.

Zuwachs gibt es allerdings bei den kleinsten Grünabfallbehältern, den 80-Liter-Biotonnen: Hier stieg die Zahl um 105 Stück im letzten halben Jahr an. Insgesamt, so muss man sagen, sank die Zahl der aufgestellten Biotonnen in Mülheim aber um 675 Stück, das sind 5,2 Prozent weniger Tonnen, die im Umlauf sind.