Mülheim. .

Spinner ist nicht gleich Motte – diese Erkenntnis zogen eine Reihe von Mülheimern nach Anrufen beim Amt für Grünflächenmanagement. Nach einem Bericht im überregionalen Teil der WAZ über den „Eichenprozessionsspinner“ – einer Raupe, deren Haare allergische Reaktionen auslösen können – meldeten mehrere Mülheimer die Sichtung des giftigen Spinners. Weiß eingehüllte Bäume hatten sie alarmiert. Das jedoch ist die Hinterlassenschaft eines anderen Insekts, der Gespinstmotte – und die ist für Menschen harmlos.

Kühler Mai schadete den Raupen

In der Tat tritt der „Eichenprozessionsspinner“ seit 2010 in Mülheim auf. „In diesem Jahr ist der Befall aber geringer als im letzten“, sagt Peter Schuhmacher vom Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen, und nennt als Grund den kühlen, nassen Mai. Dennoch tummeln sich die Raupen im Straßenbegleitgrün und im Wald. In Letzterem werden sie zu den natürlichen Gefahren gezählt, in Wohngebieten aber von Fachfirmen entfernt, sprich: abgesaugt. Erkennen kann man den Eichenprozessionsspinner an den langen Haaren, die vor allem von seinem Rücken abstehen. Die Raupen rotten sich laut Schuhmacher „zu Hunderten zusammen“ und hocken dann in Knubbeln beieinander. Wenn sie sich verpuppen, bleiben die Haare über, auf denen sitzt das Gift, das der Wind verteilt. Juckreiz und Ausschlag nennt Peter Schuhmacher als mögliche allergische Reaktionen.

Alle Hinweise auf den Eichenprozessionsspinner, die bisher eingingen, führten die Mitarbeiter des Amts für Grünflächenmanagement jedoch zu Gespinstmotten. Unter anderem im Stadthallengarten sind Weiden von einem weißen Gespinst eingehüllt. Diese Rückstände sind zwar deutlicher zu sehen, dafür jedoch ungefährlich. Für Mensch und Natur. Denn obwohl die Gespinstmotte den Baum kahl frisst, wachsen die Blätter nach.