Mülheim. .
Die Welt ist manchmal doch schwarz-weiß, sogar dann, wenn sie sehr exklusiv wird. An der Dohne 105, einen Steinwurf von Ruhr entfernt, haben Ralf Hermann Schmitz und Susanne Schmitz-Abshagen eine neue edle Adresse geschaffen: eines der kleinsten Fünf-Sterne-Hotels Deutschlands mit Spa und zwei eigenen Golfplätzen am Raffelberg und in Düsseldorf. Ein Shuttle bringt die Gäste aufs Green und dort endet Schwarz-Weiß.
Die weiße Villa ist von weißem Kies umgeben, schwarze Fenstereinfassungen sorgen für den äußeren Kontrast. Das Schwarz wiederholt sich in den sechs Suiten, die im Altbau errichtet wurden, und in den sechs Zimmern im Neubau, der im hinteren Bereich des Gartens entstanden ist. Unterirdisch sind beide Komplexe durch ein Gebäude verbunden: Living-Room nennen sie es, Wohnraum. Lichteffekte vermitteln den Eindruck von Tageslicht. Ein großer erleuchteter Bildzug an der Wand gibt das Ruhrufer wieder. Im Living-Room befinden sich auch das unterirdische Schwimmbecken, die Saunen, der Speiseraum. Eine exklusiven Küche wird es für die Hausgäste geben. 24-Stunden-Service ist selbstverständlich beim Preis von 595 Euro für die Suite und 275 Euro für ein Zimmer.
Luxus-Suiten mit Kamin und großen Bädern
Die Suiten, gut 40 Quadratmeter groß, tragen Namen wie Turm-Suite, Ruhrauen-Suite oder Venezianische Suite. Egal welche Unterkunft der Gast wählt, an Schwarz-Weiß kommt er nicht vorbei. Bis ins Detail ist alles aufeinander abgestimmt. Überall gibt es einen Kamin, großzügige Bäder. Die Lampen stammen aus Italien. „Wir haben uns für eine Ausstattung entschieden, die auch noch in vielen Jahren Stil hat“, sagt Susanne Schmitz-Abshagen.
Mülheims kleines Luxus-Hotel
Die Villa hatte das Paar schon länger im Auge. Bewohnt war das Haus zuletzt von einer älteren Dame, nach deren Tod wurde das Haus von 1898 verkauft. „Wir haben ein Drei-Sterne- und ein Vier-Sterne-Hotel in Mülheim und sind immer wieder auf Gäste getroffen, die es gerne noch exklusiver hätten“, berichtet Schmitz. An den fünf Sternen für seine neue Adresse zweifelt er keinen Moment. „Alle Auflagen und Anforderungen für diese Kategorie übertreffen wir deutlich“, sieht er der Bewertung durch den Hotel- und Gaststättenverband zu Beginn gelassen entgegen. Mit ihrem Hotel, sagt Susanne Schmitz-Abshagen stolz, tauche Mülheim nun auch im Verband „Small Luxury Hotels of the world“ auf.
Das Ehepaar setzt vor allem auf Geschäftsreisende, auf Golfliebhaber, auch Menschen, die für ein paar Tage im Luxus entspannen wollen und eben keine fünf Sterne im Großformat wünschen. Es gebe gerade in dieser Klasse einen Trend zum Überschaubaren, so Schmitz, der beim Einzugsgebiet an die Städte Essen, Duisburg, Oberhausen denkt, weniger an Düsseldorf.
Viele Schwierigkeiten beim Umbau
Der Umbau zum exklusiven Hotel war schwierig. Vier Jahre hat er gedauert und rund 4,5 Millionen Euro verschlungen. Probleme tauchten immer wieder auf, letztlich blieb nur das äußere Mauerwerk aus dem 19. Jahrhundert, unter Denkmalschutz stehend, erhalten. Vieles sei marode gewesen, vom Hausschwamm befallen. Ärger gab es: Die beiden Drachen, die den Eingang zieren, hatten sie eben nicht Weiß oder Schwarz, sondern in knalligem Rot übermalt – und da sah der Denkmalschützer Schwarz. Man fand einen Kompromiss.
Parkplätze? Es gibt ein paar. Aber Schmitz winkt hier ab: „Die Gäste, die wir erwarten, kommen mit dem Taxi oder einem Fahrer.“