Mülheim. .
Wie eine mächtige Tourismuswelle das kleine Land Sri Lanka erreicht und wohl auch bedroht, hat der Fotograf Yannik Willing für seine Bachelor-Arbeit an der FH Dortmund dokumentiert. Neun Bilder und ein großformatiges Buch bilden die neue Wechselausstellung „Before Tomorrow“ in der Camera Obscura, die am Sonntag, 6. Mai, um 12 Uhr eröffnet wird.
Sechs unterschiedliche Schauen präsentiert die Camera pro Jahr. Dabei sei es stets spannend „zu sehen, wie die junge Generation mit dem Medium Fotografie umgeht“, so Museumsleiter Dr. Tobias Kaufhold. Wie Yannik Willing (25), den er durch dessen Arbeit als Pressefotograf in Mülheim kennt, und der für seine freien Projekte auf analoge Fotografie schwört. „Man arbeitet konzentrierter.“ Zweimal zwei Monate lang hat Willing im Vorjahr Sri Lanka bereist, 2200 Bilder sind währenddessen entstanden, die besten, „kaum nachbearbeitet“, macht der gebürtige Essener nun öffentlich.
"Goldgräberstimmung" vor Ort
Ergründen wollte Willing , wie sich nach Ende des fast 30 Jahre dauernden Bürgerkrieges der boomende Tourismus auf den Inselstaat und seine Menschen auswirkt. Er spürte vor Ort eine „Goldgräberstimmung“ und „große Hoffnung“, aber auch Gefahren. Für die Umwelt, die Kleinverdiener, die kulturelle Identität. Willings Fotos zeigen, beispielsweise, einen „Beach Boy“, der mit Äffchen und Würgeschlange gegen etwas Geld posiert, kantige Baustellen kommender Luxushotels oder Autobahnteilstücke, eine Hochzeitsgesellschaft am Strand.
In einigen Jahren möchte er erneut nach Sri Lanka reisen, schauen und fotografieren, was sich verändert hat. Er sieht dem mit fühlbar gemischten Gefühlen entgegen.