Mülheim. Säckeweise Müll, laute Musik, rücksichtslose Angler und eine Waschmaschine im Gebüsch: Die Liste der Vorfälle, die der Saarner Umweltverein im Bereich der Saar-Mendener Ruhraue dokumentiert hat, ist lang. Der Vereinsvorsitzende appelliert nun: “Lasst uns alle an einem Strang ziehen!“
Mehrfach klagten Umweltschützer in diesem Jahr über Müll, Lärm und Zerstörungen in Naturschutzgebieten. Immer wieder richtete vor allem der Saarner Umweltverein den Blick auf die Saarner und Mendener Ruhraue. Nun wendet sich dessen Vorsitzender Detlef Habig erneut in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin und weist auf Fehlverhalten in. So will er das Thema im öffentlichen Bewusstsein verankern.
Der Ruhrstrand ist ein Naherholungsgebiet, die Ruhrauen sind Naturschutzgebiet. Diese Nähe birgt Konfliktpotenzial: So klagten Umweltschützer im Sommer über Müll, über Autos, die Einfahrtsverbote missachten, über laute Musik, die Eisvögel beim Brüten stört, über rücksichtslose Angler. Letztere waren nun Auslöser des aktuellen offenen Briefs des Saarner Umweltvereins: Denn durch deren vielen Zelte und Lager seien am „sehr sensiblen Entenschnabel, nördlich des Ruhrbadestrandes“ im Naturschutzgebiet, „gute 60 m²“ zerstört worden. Konkret nennt er ein Beispiel von Anglern, die dort drei Tage lang ihr Zelt aufgeschlagen hätten. Laut Habig blieben die Camper, nachdem „mehrere Polizisten und Mitarbeitende der Ordnungsbehörde tätig waren“ – Augenzeugen hätten ihm das telefonisch mitgeteilt.
Detlef Habig fordert Konsequenzen
Detlef Habig ist es nun wichtig, dass dieser Vorfall Konsequenzen hat: „Wir wollen wissen, was gemacht wurde und wie es weitergeht. Man muss die Leute haftbar machen.“ Von einer Waschmaschine, die kürzlich im Gebüsch gefunden wurde, berichtet er, von säckeweise Müll. Die Entsorgung koste und „die Verursacher müssen endlich aus der Tasche kommen“. Denn, betont Habig, letztlich seien dies „vielleicht eins, zwei Prozent“. Deshalb wolle man sensibilisieren. „Wir appellieren an die Leute: Lasst uns alle an einem Strang ziehen.“