Mülheim.
Ein Dreivierteljahr lag die Gastronomie im Ringlokschuppen verlassen, nun kommt wieder Leben ins Lokal: Am 5. Mai, zur nächsten „Funkhaus Europa Party“, soll hier das „Jedermann“ eröffnen, nach zwei Vorbildern in der Nachbarstadt Duisburg.
Zunächst in Neudorf, dann in Duissern hat das Gastronomen-Paar Silvia Schneider-Welskop und Thomas Brinkmann seit 2010 zwei Restaurants gleichen Namens aufgemacht und pflanzt die Reihe nun im Müga-Gelände fort. Das Ringlokschuppen-Team habe insgesamt zwölf Gespräche mit Bewerbern geführt, „alle waren aus der Region“, erklärt Holger Bergmann, der Künstlerische Leiter. Fünf intensivere, ernsthafte Kontakte ergaben sich.
Außengastronomie mit 200 Plätzen
Das „Jedermann“-Konzept habe überzeugt, weil es „niederschwellig sei“, so Bergmann, „ein Angebot für alle“. Ausschlaggebend war, dass die künftigen Betreiber bereits zwei laufende Läden vorzuweisen haben, „die man besuchen und besichtigen konnte“.
Silvia Schneider-Welskop und Thomas Brinkmann gehen nun, größtenteils in Eigenarbeit, die Renovierung des Lokals an, in dem der vorige Küchenchef Ismail Osmari im vergangenen Sommer das Licht löschte. Brinkmann skizziert, wie es werden soll: eine Außengastronomie mit 200 Plätzen, bestuhlt, keine Bänke. Ins Innere möchte man die Flagg-Farben der bestehenden „Jedermänner“ tragen, Dunkelrot und Sandtöne. Ein neues Beleuchtungskonzept soll es geben, 150 bis 170 Plätze inklusive Empore, und da die Theke ausgetauscht und die Küche komplett eingerichtet wird, „werden wir etwa 80.000 Euro investieren“.
Regionalbezogene Küche
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Als Chefkoch am Herd steht zukünftig Mike Niels, der sich weitgehend an die Speisekarten der bereits existierenden „Jedermann“-Restaurants halten möchte. Niels kündigt an: „Eine handwerklich saubere, regionalbezogene Küche mit allen kulturellen Einflüssen, die das Ruhrgebiet hat.“
Gefragt nach Snacks oder Kuchen, etwa für Familien mit Kindern, die vom Spielplatz kommen oder das Wodo-Puppenspiel besuchen, versprechen die Macher: Ja, all das werde es geben.
Lange Schichten im Sommer
Lange Schichten hat das „Jedermann“-Team sich vorgenommen, will in den Sommermonaten schon vormittags öffnen, am Wochenende Frühstück servieren, auf einen Ruhetag verzichten. Im Rahmenprogramm ist zur EM gemeinsames Fußballgucken geplant (allerdings nur drinnen), ab September sollen Livemusikreihen folgen, etwa ein Jazzfrühschoppen. Aber ganz durchgeplant ist das „Jedermann“ noch nicht: „Wir haben erst am vergangenen Freitag von unserem Glück erfahren“, sagt Thomas Brinkmann.