Duisburg-Meiderich. .
Seit 60 Jahren sind die Eheleute Hanni und Helmut Wilden am heutigen Tag verheiratet. Gefeiert wird allerdings erst morgen: Rund 30 Personen hat das Jubelpaar zu einem Umtrunk eingeladen.
Johanne, geb. Boone, und Helmut Wilden wohnen an der Koopmannstraße in Meiderich. Kennengelernt haben sie sich als Jugendliche. Beide waren während des Zweiten Weltkriegs in der Kinderlandverschickung. Aber beide trieb die Sehnsucht nach den Eltern und ihren Familien zurück nach Duisburg. Im Bombenhagel kamen sie hier an und erlebten schlimme Stunden.
Als der Krieg vorüber war, begann der heute 82-jährige Helmut eine Ausbildung als Kaufmann. Die aber brach er nach kurzer Zeit ab und heuerte im Bergbau an. „Wer da anfing, bekam auch eine Wohnung“, lautete die Begründung. Und Wohnungen waren im zerbombten Duisburg knapp.
Also arbeitete Helmut zunächst etliche Jahre als Bergmann. Später wechselte er zu den Meidericher Rütgerswerken, wo er eine Stelle als Chemiefacharbeiter fand. Bis zur Rente hielt er dem Betrieb die Treue.
Seine Frau Hanni arbeitete zunächst als Haushaltshilfe bei einer in Duisburg lebenden holländischen Familie. Später dann baute sie Grubenlampen bei Friemann & Wolf. Als Sohn Heinz vor 58 Jahren geboren wurde, hängte sie den Job an den Nagel und kümmerte sich um die Familie.
Helmut Wilden ist in Meiderich bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Kein Wunder: Er ist seit Jahrzehnten im Hundesportverein Meiderich 04 aktiv, bildete zahlreiche Schutzhunde aus. Und Hannis Hobby? „Mich groß ziehen“, lacht der 58-jährige Filius.