Mülheim. .
Die kürzlich gemeldeten Kohlenmonoxid-Vergiftungen mit tödlichen Folgen beschäftigen auch die Mülheimer Bürger, das merkt der Bezirksschornsteinfeger Erik Hilbig in diesen Tagen. „Ich rate den Leuten, Ruhe zu bewahren“, sagt Hilbig, der für etwa 2300 Häuser in Styrum, Dümpten, Eppinghofen und Mitte zuständig ist.
Schornsteinfeger, Heizungsfachbetriebe und Feuerwehr, so Hilbig, achteten auf Sicherheit. Glücklicherweise gebe es Schadensfälle, wobei mehrere Umstände fatal zusammenkämen, nicht so häufig. Fälle, bei denen Kohlenmonoxid (CO) im Haus, also im Aufstellraum der Heizung oder an der Leitung, austritt, stellt aber auch Bezirksschornsteinfegermeister Hilbig bei der regelmäßigen Überprüfung der Heizungsanlagen zwei-, dreimal im Jahr fest. Auch bei erhöhten CO-Werten im Kamin müsse die Heizung gewartet werden. „Das wird ja nicht von alleine besser“, so Erik Hilbig. „Das steigert sich immer mehr.“
CO-Melder bei Öfen und Heizungen
Er rät zur Anschaffung von Kohlenmonoxid-Meldern, die das farb- und geruchlose Atemgift messen und Alarm geben können. „Moderne Messgeräte halten fünf bis sieben Jahre“, so Hilbig. Sinnvoll seien diese Geräte überall dort, wo im Schadensfall CO austreten könne. In Wohnungen mit Kohle- oder Kaminöfen, mit Gasetagen- oder auch Koksheizungen. Auch bei Brennwert-Heizungen rät er dazu, dort, wo die Abgasleitungen geführt werden. Fachleute wissen, wo CO-Melder effektiv messen können und wo man darauf verzichten kann. Erik Hilbig erinnert daran, dass beim jährlichen Rauchmeldertag (am 13. April) Feuerwehr, Schornsteinfeger und andere Fachleute auch wieder öffentlich über die CO-Melder informieren.
Fälle, bei denen in Mülheim Gasgeruch gemeldet und dann von der Feuerwehr CO gemessen wurde, habe es in der Vergangenheit gegeben, erinnert sich Feuerwehrsprecher Horst Brinkmann.
Einsätze bei Gasvergiftung auch für Feuerwehr gefährlich
Einsätze, bei denen die Feuerwehr Wohnungen öffnen muss, weil dahinter möglicherweise hilflose Menschen liegen, sind für Einsatzkräfte nicht ungefährlich, weil sie ja nicht automatisch mit Atemschutzgeräten ausrücken, wenn es nicht brennt. Übelkeit, Kopfschmerzen seien Warnsignale. „Kohlenmonoxid, das bei einer unvollständigen Verbrennung entsteht, ist um ein zigfaches gefährlicher als Kohlendioxid“, so Brinkmann. Jeder Löschzug, erklärt der Feuerwehrmann, ist mit einem Multimessgerät ausgestattet, das CO, CO2, Schwefelwasserstoff und Kohlenwasserstoffe (etwa Benzin-Luftgemische) messen kann. Und das zum Beispiel immer dann zum Einsatz komme, wenn ein Gasalarm bei der Leitstelle eingegangen ist und auch bei großer Rauchentwicklung.
Auch die Mülheimer Feuerwehr befürwortet CO-Melder. „Eine Investition von etwa 50 Euro, um Leben zu retten, kann nicht verkehrt sein“, betont Horst Brinkmann.