Über eine Mauer, ein Treppengeländer, einen Kasten kann man klettern, sich wälzen oder einen Salto schlagen. Hindernisse möglichst schnell und effektiv zu überwinden, darum geht es in der Trendsportart „Le Parkour“. Und um noch etwas: „Seinen eigenen Weg zu finden“, sagt der Mülheimer Yannick Jockenhöfer, der seit etwa zweieinhalb Jahren dabei ist. Von „Freiheit“ spricht der 17-Jährige sogar.
Yannick ist ein athletischer, ruhiger Typ, der schon immer viel Sport getrieben hat: Fußball, Kampfkunst, Skaten. Den Reiz von Le Parkour entdeckte er gleichwohl nicht im großstädtischen Gelände, sondern über ein Playstation-Spiel. Ihn und einige Kumpels drängte es daraufhin, rund um das Café 4 You, das Jugendzentrum in Styrum, erste Freiluft-Versuche zu starten. „Wir haben zum Beispiel versucht, über einen Zaun zu kommen.“
Seitdem hat Yannick sehr viel trainiert, im Sommer phasenweise täglich („bei dieser Jahreszeit geht das leider nicht“) und an mehreren Parkour-Workshops teilgenommen. Zugleich erwarb er einen Übungsleiterschein und trainiert neuerdings eine Jugendgruppe unter dem Dach des Styrumer Turnvereins. Zum ersten Treffen, am vergangenen Freitag, kamen immerhin sechs Jungs und ein Mädchen.
Mülheim hat noch keine spezielle Parkour-Anlage
Solange Mülheim, anders als beispielsweise Bochum, keine spezielle Parkour-Anlage hat, solange der geplante Jugendsportpark nicht steht, ist dies die sicherste Alternative: Training mit dem, was der Geräteraum einer traditionellen Turnhalle hergibt: stapelbare Kästen, Barren, Schwebebalken, Bock. Langweilig werden, so Yannick Jockenhöfer, muss das dennoch nicht.
Sein persönlicher Weg macht unterdessen schon wieder eine kleine Biegung: „Ich gehe gerade mehr in Richtung Freerunning. Dabei versucht man, Hindernisse möglichst spektakulär zu überwinden.“ Etwa, einen Salto über eine Bank zu schlagen. Ernsthaft verletzt, mehr als blaue Flecken davongetragen, habe er bislang übrigens noch nicht.
Gerne würde der 17-Jährige, der das Berufskolleg an der Von-Bock-Straße besucht (Richtung Sozial- und Gesundheitswesen), später Sport und Geldverdienen miteinander verbinden. Sein Berufswunsch? „Das ist immer peinlich“, schickt Yannick voraus, „ich würde gerne eine Stuntausbildung machen, für den Filmbereich.“ Oder, falls dies nicht klappt, sich dem Jugendsport widmen.
Yannick will seine Erfahrungen teilen
„Das Gefühl, seine Hindernisse schnell und effizient zu überwinden oder von Höhen zu springen, gehört mit zu meinen schönsten Erfahrungen“, sagt Yannick. Er möchte sie mit vielen anderen teilen.
Trainings-Termine: Parkour in Turnvereinen
Das Parkour-Training mit Yannick findet immer freitags von 16 bis 17 Uhr in der Turnhalle des Styrumer TV an der Neustadtstraße 118 statt. Es ist offen für alle Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren, man kann einfach vorbeikommen. Weitere Infos unter: www.styrumertv.de. Übrigens bieten auch die Turnerschaft Saarn und der TSV Viktoria Parkour-Training an.
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