Fußtrippeln ist zu hören in der Sporthalle Zastrowstraße. Anlauf. Mit einer spielerischen Leichtigkeit springen die Jugendlichen über die vor ihnen an der Wand aufgestellten Sportkästen. Jeder nach der Reihe springt, stützt sich mit den Händen auf dem Kasten ab und stellt sich wieder hinten in die Warteschlange.
Die Jugendlichen sind zwischen zwölf und neunzehn Jahre alt. Doch Moment . . . Man muss zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass die jungen Leute mit ihren Füßen die Wand entlang gehen! Le Parkour nennt sich diese Sportart.
Konzentration ist wichtig
Le Parkour – eine der angesagtesten Trendsportarten. „Es geht darum, eine Wand mit zu benutzen, wenn man eine Mauer überwinden will“, so erklärt Parkour-Coach Pablo Giese die Übung. Er selbst entdeckte diese Sportart vor sechs Jahren. Seine Beschreibung überrascht: „Parkour ist etwas, was jedes Kind macht.“ Klettern, turnen, springen und laufen, denn genau darum geht es bei diesem Sport.
Dennoch hat’s viel mit Konzentration zu tun. Bei Le Parkour geht’s um die Bewegung im städtischen Raum, es hat sehr viel mit Turnelementen zu tun. Das Ziel dieser Sportart ist, den erfolgreichsten Weg von A nach B zu nehmen. Es geht dabei vor allem um die Sicherheit und das Wohlfühlen.
Angst und Freude zugleich
An diesem Samstagmittag beim Workshop wird es deutlich: Die mehr als 15 teilnehmenden Jugendlichen fühlen sich wohl. Sie haben Spaß an den Hindernissen, die sich ihnen bieten. „Eine Sportart, die Angst und Freund zugleich sein kann“, sagt Pablo Giese. Im Vorgespräch werden den Jugendlichen Sicherheitsaspekte nahegelegt. Denn es gilt auch hier, nur stufenweise Hindernisse zu überwinden.
Stufenweise tasten sich auch Projektleiter Johannes Michels und die anderen Projektbetreuer an ihr Gemeinschaftsprojekt heran. Ihr Ziel: die Angebote der Trainingsmöglichkeiten in Styrum zu erweitern. Jugendliche für interessante Sportarten zu begeistern, sie heranzubringen und zu integrieren. Unterstützung bekommen sie durch den Styrumer Turnverein, das „Café4You“, die Willy-Brandt-Schule, das Projekt „Jugendsportpark“, die Bildungspartnerschaften Styrum und die Koordinierungsstelle Integration.
Weitere Teilnehmer gesucht
Doch das Projekt wird erst möglich gemacht durch die Finanzierung, die das Forschungsfeld des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus „Integration und Stadtteilpolitik“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung übernommen hat.
Le Parkour
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Le Parkour – eine Sportart, die laut Johannes Michels „im Kommen ist und eigentlich schon da ist“. Die neue Sportart kommt bei den Jugendlichen an. Die Gruppe soll schon bald als AG und Veranstaltung an der Willy-Brandt- Schule stattfinden. Hierzu werden aktuell zwei Übungsleiter ausgebildet und geschult, die die Jugendlichen während der AG betreuen und trainieren. Weitere Teilnehmer werden gesucht.
Le Parkour begeistert
Le Parkour ist anders, begeistert. „Ich hab so was noch nie gemacht und werde es wieder machen“, sagt Lisa Schwenson (12). „Vielleicht gehe ich sogar in die AG.“ Es sieht so aus, als ob Johannes Michels in Styrum eine neue sportliche Anlaufstelle für Jugendliche geschaffen hat, die Lust auf Neues haben.
„Es ist sehr anstrengend, macht aber sehr viel Spaß“, sagt Gina Reich (18). „Ich werde , wenn sich die Gelegenheit ergibt, damit weitermachen.“ Ein erster Schritt ist gemacht, mit diesem Projekt möglichst viele Jugendliche an den Sport zu bringen.
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