Bochum. Der Trendsport Parkour wird beliebter. Doch obwohl die Zahl der Fans weiter steigt, fehlen oftmals die Möglichkeiten zur Ausübung des spektakulären Sports. Auf einem Brachgelände errichtet die Stadt Bochum nun ein Trainingsgelände.

Ihnen ist keine Mauer zu hoch, keine Fassade zu glatt und kein Geländer zu schmal. Es sind überwiegend junge Männer, die aus dem Stand Wände hochgehen und im Salto über Hindernisse springen. Parkour heißt dieser Trendsport, und Traceure nennen sich die, die ihn betreiben.

Die Ruhr-Uni mit ihren zahllosen Beton-Konstruktionen gilt als ideales Trainingsgelände für diese Extremsportler. Nun wird ihnen die Stadt Bochum eine Anlage bauen; davon gibt’s bislang noch nicht so viele. Das Areal liegt am nördlichen Rand der Hustadt am Laerholz. 250 000 Euro werden im Rahmen des Konjunkturprogramms II eingesetzt. Die Stadt hat die Brachfläche von der Deutschen Annington erworben.

Mit Graffitis den Beton farbig gestalten

Geplant ist die Anlage mit sechs Geräten. Dazu Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch: „Es sind senkrecht stehende Betonteile mit Edelstahlgriffen, über die man laufen kann.“ Sie sollen auf einer erhöhten Fläche installiert werden, um den Trainingseffekt für die Traceure zu erhöhen. Ein Gerät nutzt dabei den Höhenversprung der Flächen und steht auf beiden Ebenen. Dazu soll eine kleine Betonmauer in die Böschung gesetzt werden, auf die ein Teil des Geräts montiert wird.

Die Böschung dazwischen soll komplett asphaltiert werden, so dass auch sie fürs Training genutzt werden kann. Damit nicht nur grauer Beton das Bild bestimmt, sind entlang des Hustadtrings Heckenbepflanzungen vorgesehen, genauso wie Parkourfläche und Parkplatz, vorrangig um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche unkontrolliert auf die Straße laufen.

Fertigstellung bereits im Frühjahr

Die Parkourfläche soll bereits im Mai fertiggestellt sein. Die Betonwand soll in einem Graffiti-Projekt farbig gestaltet werden. Der Kurs wurde entwickelt mit Jugendlichen aus dem Zentrum „HuTown“. Die VBW will Parkour-Workshops mit dem Profi Pablo Giese (29) aus Herne anbieten, zu denen ein Hallentraining im Jugendfreizeithaus und Einweisung in die neuen Gerätschaften gehören. Auch eine Tischtennisplatte und Sitzgelegenheiten (Betonquader) sind vorgesehen.

Der Umweltausschuss muss in seiner Sitzung am Donnerstag, 10. Februar, noch grünes Licht geben für die Rodung der Brachfläche. Auf dem brüchigen Asphalt und den Böschungen hat sich mit der Zeit Vegetation gebildet; der Bewuchs muss entfernt werden, darunter etwa 1000 Quadratmeter Strauchwerk. Überdies sollen 20 Bäume gefällt werden, darunter fünf große mit einem Stammumfang bis zu zwei Metern. Zehn weitere Bäume können stehen bleiben, sechs Birken sollen neu gepflanzt werden.

Überdies ist dort geplant, einen Kinderspielplatz zu bauen, wo bislang alte Parkboxen standen. Die gut 200 Quadratmeter große Fläche wird laut Kratzsch mit Sand gefüllt und mit einem Netz überspannt; die Stützmauer soll bleiben. Dieses Projekt wird mit Mitteln des Stadtumbauprogramms finanziert. Eine Bürgerbeteiligung ist vorgesehen.

Die sich den Weg ebnen

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