Mülheim. .
Kann das denn wahr sein? Bürger wundern sich: Da lässt die Stadt für 40 Millionen Euro das historische Rathaus sanieren – und dafür, dass auch das Haupttor unter dem Rathausturm geöffnet wird, reicht es nicht? Für andere wäre gerade das der zentrale Eingang ins Gebäude von der Innenstadt aus. In der Tat: Das Haupttor an der Friedrich-Ebert-Straße bleibt zu. Mit Geld hat das aber nichts zu tun, eher mit einer neuen Logistik der Eingänge.
„Wir haben im Zuge der Sanierung und Modernisierung die Zahl der Eingänge deutlich reduziert, von sieben auf drei“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass durch die vielen Eingänge zwar auch viele Menschen ins Gebäude kamen, dort aber oft herumirrten, denn lediglich ein Eingang war in der Vergangenheit auch mit einem Mitarbeiter besetzt.
Die Drei-Türe-Lösung
Diesen Service wollte man verbessern. Künftig gilt: Wer ins Haus kommt, trifft an den drei Eingängen auch auf einen freundlichen Ansprechpartner, der weiterhilft. Alle drei Eingänge – am Marktplatz, an der Schollenstraße und an der neuen Straße Am Rathaus – wurden zudem behindertengerecht umgebaut. Auch das war ein Manko beim alten Zustand. Das Tor unter dem Turm sei dagegen nicht behindertengerecht, so Wiebels, was bautechnische Gründe habe. Und noch einen Grund führt er für den Verschluss an: Hinter dem Tor befindet sich die Infotheke als erste Anlaufstelle für den Bürger, die jetzt durch die Eingänge Marktplatz und Schollenstraße direkt darauf zuliefen. Bei einem offenen Haupttor würde es dort ständig ziehen. Insofern sei die Maßnahme auch ein Stück Arbeitsschutz für die Beschäftigten, heißt es.
Die Planer hätten sich für die Drei-Türe-Lösung auch deshalb entschieden, weil die Erfahrung in den letzten Jahrzehnten gezeigt habe, dass die Friedrich-Ebert-Straße eigentlich nie als Eingang ins Rathaus genutzt worden sei.
Zu besonderen Anlässen, so Wiebels, werde man dennoch das Tor öffnen, oder wenn Besuchergruppen mit dem Aufzug in den Turm fahren wollten. Denn auch wenn die Zahl der Eingänge weniger geworden sei, gelte ein: Herzlich Willkommen.