Mülheim. .

Vor der Presbyteriumswahl am 5. Februar ist rund um den Knappenweg in Winkhausen Erleichterung zu vernehmen: Das Gemeindezentrum der evangelischen Markusgemeinde samt Kita und Familienzentrum steht finanziell auf so gesundem Fundament, dass es eine Zukunft hat – zumindest ist die vom alten, unter Protestdruck der Gruppe „Winkhausen 24“ zurückgetretenen Presbyterium beabsichtigte Schließung des Zentrums erst einmal vom Tisch.

„Es hat sich ganz gut entwickelt“, sagt Superintendent Helmut Hitzbleck, der nach dem Rücktritt des Presbyteriums mangels Alternativen einige Monate dem Bevollmächtigtenausschuss der Gemeinde vorstand. „Die finanzielle Situation ist stabil, wird 2012 stabil bleiben und wahrscheinlich auch darüber hinaus.“ Hitzbleck bestätigt, dass die Gemeinde das Jahr 2011 mit rund 90.000 Euro Überschuss abgeschlossen hat.

Die Protestgruppe „Winkhausen 24“ hatte stets die Meinung vertreten, dass die Markusgemeinde es sich leisten könne, an den Standorten Knappen- und Springweg (Dümpten) zwei Gemeindezentren zu unterhalten. Das Gemeindezentrum Rolands Kamp (Schöltges Hof 25a) war bereits aufgegeben worden. Es ist zum 1. Januar 2012 an die Ev.-Freikirchliche Gemeinde Mülheim-Dümpten verkauft worden, von den Zinsen des angelegten Verkaufserlöses kann die Markusgemeinde in Zukunft zehren.

Gruppe "Winkhausen 24"

Geplant ist ferner, über den solidarischen Verbund des Kirchenkreises eine Pfarrstelle aus „Markus“ zur großen Fusionsgemeinde „Lukas“ zu verschieben. Das entlastet die Markusgemeinde von ihrer Stellen-Überversorgung, in der Lukasgemeinde wird eine Lücke gestopft. Laut Hitzbleck könnte Pfarrerin Esther Kocherscheidt wechseln. Sie leistete schon im vergangenen Jahr Vertretungsdienst in Styrum und Dümpten. Kocherscheidt wird in Winkhausen nicht viele Freunde zurücklassen. Als Presbyteriumsvorsitzende hatte sie sich Ende 2010 wenig gesprächsbereit gezeigt, um sich von der Gruppe „Winkhausen 24“ aufzeigen zu lassen, wie diese das Gemeindezentrum am Knappenweg sichern helfen wollte.

14 Kandidaten für Presbyteriumswahl

So hatte die Protestgruppe ein 26-seitiges Konzept vorgelegt, mit dem sie über Veranstaltungen, so genannten Stein-Patenschaften und Vermietungen Geld für die Substanzerhaltung und die Betriebskosten des Gemeindezentrums aufbringen wollte. 27.000 Euro jährlich sind dafür nötig. „Die Summe haben wir auch aufgebracht“, so Christina Schäfermeier von „Winkhausen 24“. Abgerufen werden musste das Geld im Vorjahr nicht. Nun sollen damit Projekte im Gemeindezentrum verwirklicht werden.

Für die Presbyteriumswahl am 5. Februar gibt es für zehn Stellen 14 Kandidaten. Hitzbleck geht davon aus, dass das neue Presbyterium „mittelfristig“ auch wieder Gespräche aufnimmt zwecks einer Fusion mit der Lukasgemeinde. Und das neue Leitungsgremium der Gemeinde muss schlussendlich auch noch entscheiden, ob der ausgesetzte Beschluss zur Schließung des Gemeindezentrums am Knappenweg endgültig gekippt und zu den Akten gelegt wird.