Mülheim. . Sechs junge Rollerfahrer sollen für den großen Vandalismusschaden auf dem Friedhof in Mülheim-Styrum verantwortlich sein. In den Vernehmungen bei der Polizei haben die aus Mülheim und Oberhausen stammenden Teenager die Tat bereits weitestgehend gestanden.

Es war ein Bild der Verwüstung, dass sich dem Betrachter nach einem Wochenende im Oktober 2011 auf dem Friedhof in Styrum bot. 30 Gräber wurden verwüstet, Grablichter und Blumenschmuck zerstört, Grabsteine umgeworfen. Zu guter Letzt setzten die Jugendlichen auch noch ein ganzes Gräberfeld unter Wasser. Jetzt hat die Polizei die Täter ermitteln können. Es handelt sich um eine Gruppe Jugendlicher aus Mülheim und Oberhausen, die dort viel Schaden angerichtet hat.

Auf die Spur gekommen waren die Ermittler den 14- bis 16-Jährigen, nachdem die Polizei Nachbarn am Herderweg und Friedhofsbesucher befragt hatte. Denen war damals eine Gruppe junger Rollerfahrer aufgefallen. Mit Unterstützung der Kollegen aus Oberhausen kam das Kriminalkommissariat 35 den Teenagern schließlich auf die Spur. Ein 14- Jähriger kommt aus der Mülheimer Stadtmitte, seine fünf Mittäter (14,15,15,15,16) aus verschiedenen Stadtteilen Oberhausens. In der Vernehmung bei der Polizei haben die Beschuldigten auch schon größtenteils gestanden, die Vandalismusschäden angerichtet zu haben.

Tat könnte mit Sozialstunden geahndet werden

Gedacht haben sich die Jugendlichen dabei vermutlich nicht viel. Die genauen Hintergründe konnten auch die Mülheimer Ermittler bis jetzt nicht klären. „Wir vermuten aber, dass sie sich gegenseitig hochgeschaukelt haben“, sagt Polizeisprecher Peter Elke. Dafür könnten die Konsequenzen für die Teenager umso größer sein. Störung der Totenruhe heißt nämlich der Straftatbestand, den die Polizei ermittelt hat und den auch die Staatsanwaltschaft den sechs 14- bis 16-jährigen Jungs nun zur Last legen kann. Ein Delikt das laut Strafgesetzbuch sogar mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet werden kann.

So weit wird es wahrscheinlich in diesem Fall nicht kommen. Da die sechs polizeilich bis dato noch nicht aufgefallen waren, könnte es aber auch sein, dass die Jugendlichen zu Sozialstunden verdonnert werden - die sie eventuell auch auf dem Friedhof in Styrum, den sie selbst verwüstet hatten, ableisten müssen. Das so genannte Diversionsverfahren muss dann die Staatsanwaltschaft nach Abschluss der Ermittlungen in Gang bringen.

Zuletzt hatte es eine ganze Reihe von Übergriffen auf Friedhöfen gegeben. Mitunter handelte es sich wie im November 2010 auf dem Hauptfriedhof um sinnlose Zerstörungswut Jugendlicher. Die Täter damals waren 11 und 12 Jahre alt. Es gibt aber auch handfeste Motive. Die immer noch unbekannten Täter, die im vorigen Januar 77 Gräber auf dem Broicher Friedhof zuschanden hinterließen, hatten es auf verwertbare Metallteile abgesehen