Mülheim. Verdi hat bereits für sechs Beschäftige erfolgreich Lohnnachforderungen gegen Trink & Spare erstritten - und die nächsten Gerichtstermine stehen an. Die Gewerkschaft vertritt ehemalige sowie noch tätige Mitarbeiter, die mit weniger als zwei Dritteln des jeweiligen Tariflohns abgespeist worden sein sollen beziehungsweise noch würden.

Wenn sich am Mittwochmorgen die von der Gewerkschaft Verdi beauftragte Rechtsanwältin und der Vertreter der Getränkemarktkette Trink & Spare vor dem Oberhausener Arbeitsgericht treffen, geht es um über 3500 Euro. Diesen Betrag mahnt eine Mitarbeiterin des Unternehmens an.

Über 14.000 Euro Lohnnachzahlung habe ihr die Firma bereits zugestanden, erklärt Verdi-Sekretär Günter Wolf: „Die Lohnabrechnungen sind total verworren. Unserer Ansicht nach stehen der Mitarbeiterin noch über 3500 Euro zu. Doch das ist nur ein Aspekt des Verfahrens. Wir wollen auch geklärt wissen, wie sich künftig das Arbeitsverhältnis und damit auch die Entlohnung gestaltet.“ Ähnlich sehe es in einem weiteren Fall aus, der für den 1. Februar in Oberhausen terminiert sei. „Da geht es um 2659 Euro, die einem Mitarbeiter noch zustehen.“

Verdi holte Lohnnachzahlungen heraus

Bislang, so Wolf, hätte die Gewerkschaft für sechs Beschäftigte erfolgreich Lohnnachzahlungen herausgeholt. „Das erfolgte immer in Form eines Vergleichs, weil die Kollegen sich lieber darauf einließen, als ein langwieriges Verfahren vor Gericht durchzustehen. Auch wenn die Erfolgsaussichten unserer Ansicht nach immer gut gewesen wären.“

Verdi vertritt ehemalige sowie noch tätige Mitarbeiter, die von Trink & Spare mit weniger als zwei Dritteln des jeweiligen Tariflohns abgespeist worden sein sollen beziehungsweise noch würden. „Dies gilt als sittenwidrige Entlohnung“, so Wolf. In einem Fall, der der Gewerkschaft vorgelegt wurde, soll eine Mitarbeiterin sogar weniger als die Hälfte des ihr zustehenden Lohns erhalten haben.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt zudem immer noch wegen Lohnwuchers. Eine entsprechende Anzeige hat Verdi gegen die Geschäftsführer bereits Ende Mai eingereicht.