Mülheim. .
Das Thema war kurz und knapp: „Meine Stadt. Mein Film“. Die Vorgaben: nicht länger als sieben Minuten durfte der Film dauern, musste in Mülheim spielen und sollte das wertvolle ehrenamtliche Engagement von Menschen hervorheben.
Zum ersten Mal hatten die „Mülheim Partner“, fünf Unternehmen und die Mülheimer Tourismus und Stadtmarketing GmbH, einen Film-Wettbewerb ausgelobt. In der Stadthalle gab es jetzt die Prämierung: Die Jahrgangsstufe 10 der Realschule Broich gewann mit einem Beitrag über die Partnerschaft zwischen Jung und Alt, über ihren Einsatz in einem Seniorenheim.
Etwa 70 Bürger hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, Filmbeiträge über Burn-out bei der Feuerwehr (Preis „beste darstellerische Leistung“) oder über helfende Hände in Senioren-, Sport- und Freizeiteinrichtungen („bester Inhalt“) oder auch über den Mülheimer Jazz-Club, der jungen Leute Freude an der Musik vermitteln will, gedreht. Die Jury, besetzt unter anderem mit dem Geschäftsführer des Grimme-Institutes, Uwe Kammann, war sehr angetan von den Ergebnissen der „Amateure“.
Mit der Hilfe von "Mülheim Partner"
„Meine Stadt. Mein Film“ wäre ohne die „Mülheim Partner“ nicht möglich gewesen. Seit zwei Jahren gibt es diesen Verbund, der es in Mülheim auch in finanziell schwierigen Zeiten ermöglicht, dass viel Unterhaltung weiterhin möglich bleibt – und das zu bezahlbaren Preisen. Das Projekt ist ein kulturelles, ein wirtschaftliches, aber eben auch ein soziales. „Ohne die Partner“, so MST-Chefin Inge Kammerichs, „wären manche Familien-Veranstaltungen wie City spielt, die Schlossnacht oder die Ruhrbühne nicht mehr durchführbar oder nur zu Preisen, die keiner mehr aufbringen kann.“ Das Bündnis, so OB Dagmar Mühlenfeld, sei ein gutes Beispiel auch dafür, dass Stadt als Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird. Inge Kammerichs wünschte sich denn auch noch weitere Partner. Der Kreis sei offen, beide Seiten profitierten.
Die städtische Tochter MST steht seit langem unter Sparzwängen und gleichzeitig unter massivem Kostendruck. Es sind vor allem die Gebäude wie Stadthalle, Schloß Styrum oder Schloß Broich, die von ihr auch baulich unterhalten werden müssen und enorme Summen verschlingen. Umso erfreuter nimmt es die Stadtspitze zur Kenntnis, dass es unter der Regie der MST gelungen ist, die Stadthalle zu einer der gefragtesten Adressen zu machen, und das über Mülheim hinaus. 133 Kulturveranstaltungen und 270 Privatveranstaltungen vom Parteitag bis hin zum Implantologen-Kongress fanden im Jahr statt. Ein hoher Anteil der Gäste kommt von außerhalb, was auch die Tourismus-Abteilung der MST bei anderen Buchungen feststellt, und für viele sei Mülheim der Ausgangspunkt, um das Ruhrgebiet zu erkunden. Und dabei vielleicht seinen eigenen Film zu drehen.