Ein Autohof in Duisburg sorgt für Ärger – vor allem in Mülheim: Am Autobahnkreuz Kaiserberg soll ein Autohof entstehen, nach Angaben der Architekten „ganz auf die Bedürfnisse des Berufskraftverkehrs ausgerichtet”. Die Nachbarn jenseits der Stadtgrenze in Speldorf befürchten Schlimmeres.
Denn die jetzt im Duisburger Rathaus den Bürgern vorgestellten Pläne sehen mehr vor als nur einen Rastplatz für pausenbedürftige Brummi-Kapitäne. 60 Lkw-Stellplätze, 118 Pkw-Parkplätze, zwei Fastfood-Restaurants, Tankstelle und Sanitäreinrichtungen sollen auf insgesamt 3,5 Hektar Fläche zwischen Autobahn und Schifffahrtskanal und unter einem 35-Meter-Pylon Platz finden, aber auch ein Zwei-Sterne-Hotel mit 54 Zimmern sowie ein „Entertainment-Center” mit Glücks- und Geschicklichkeitsspielen per entsprechenden Automaten. Und das alles rund um die Uhr betrieben und an 365 Tagen im Jahr.
Einen ganzen Katalog von Befürchtungen präsentierte Reinhard Machowinski bei der Plan-Vorstellung. Bei Realisierung des Autohofs mit allen Nebeneinrichtungen drohe eine Verlagerung des Straßenstrichs von den Zoo-Parkplätzen, für nächtliche Autorennen auf den nahen Autobahnen entstehe quasi ein „Fahrerlager”, neben Lärm und Abgasen durch permanent laufende Motoren von Kühl-Lastzügen sei auch ein Handel mit „vom Lkw gefallenenen”, also gestohlenen Waren zu erwarten.
Stadtplaner Christoph Hölters erklärte dagegen, man sei fest entschlossen, die befürchteten „Nischennutzungen” zu verhindern. Umweltschäden seien nicht zu befürchten, weil der Autohof umgeben sei von Straßen: „Der Standort liegt auf der Hand.”
Sorgen machen sich vor allem Speldorfer Bürger um eine mögliche Verkehrsbelastung ihrer Wohnstraßen. Schon jetzt sei die Ruhrorter Straße mit 18 000 Fahrzeugen pro Tag überlastet. Eine Zunahme der Fahrzeugzahl werde zu Ausweichverkehr durch Wohngegenden führen.
Das letzte Wort hat jetzt die Duisburger Politik. Zuvor hatte es schon mehrere Anläufe gegeben, am Kaiserberg einen Autohof zu errichten.