Mülheim. .

In einer höheren Klasse tritt ab sofort das Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum an: Eines der elf Kinos wurde als Luxussaal neu eingerichtet, die Betreiber steckten fast 250 000 Euro hinein. Nun gibt es hier 142 maßgefertigte Ledersessel, Wein aus Gläsern und Bedienung an den Tischchen.

Drei Wochen lang wurde umgebaut, aber die Zeit am Ende doch äußerst knapp. Nach einer letzten Nachtschicht können ab diesem Samstag die ersten Gäste kommen. Die Mitarbeiter des Multiplex-Kinos wurden eigens geschult, etwa, „um zu üben, wie man mit Tablett bedient“, sagt Anja Thies, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Meinolf die Geschäfte führt. Mit dem Luxussaal setzen sie nun auch in Mülheim ein Modell um, was bereits seit 2006 in ihrem Essen­er Haus existiert.

Mehrere Säle wurden mit modern­em Soundsystem und Möbeln ausgerüstet

Das „First Class“-Theater ist aber nur eine der Neuerungen, die in den vergangenen Monaten installiert wurden: Mehrere Säle hat man mit modern­sten Soundsystemen und Möbeln ausgerüstet. Mit insgesamt 50 D-Box-Sesseln, die das Leinwandgeschehen in spürbare Vibrationen übertragen, ist das Mülheimer Cinemaxx deutschlandweit Trendsetter. Eine siebenstellige Summe, so Anja Thies, werde im Laufe dieses Jahres mit verschiedenen Partnern investiert. Zugleich schrumpft die Zahl der Gesamtplätze von rund 3300 auf 3100 – zugunsten größerer Beinfreiheit.

Samstag ist Premiere

Im neuen Luxussaal beginnt am Samstag um 16 Uhr die erste Vorstellung: „Johnny English 2“ steht auf dem Programm. Für die Plätze gilt ein Einheitspreis von 14,50 €, der auf 19,50 € steigt, wenn ein Film in 3D läuft. Ermäßigungen, z.B. für Kinder, gibt es hier nicht. Infos: www.cinemaxx.de.

Ein Vorhaben wirft dagegen Schwierigkeiten auf: Der Umbau des Foyers, der schon im Mai vollendet sein sollte, wurde zurückgestellt. Es war nicht möglich, neuen, helleren Boden zu verlegen, da man unter dem alten Belag brüchigen Estrich fand. Offenbar ein handwerkliches Versäumnis aus der Bauzeit des Multiplex-Kinos vor rund 13 Jahren, über dessen Reparatur man nun mit dem Vermieter verhandelt. Meinolf Thies: „Wir müssen darüber reden, wie und wann der alte Estrich bei laufendem Betrieb entfernt werden kann.“ Und darüber, wer die bei rund 2600 m² Fläche erheblichen Kosten hierfür trägt. Die Cinemaxx-Geschäftsführer sind gleichwohl „guter Hoffnung“, den Umbau bis Mai 2012 bewältigt zu haben.

Mülheimer Cinemaxx soll „Deutschlands modernstes Kinocenter“ sein

Dann käme auch endlich der 24 Meter lange, „wie ein Blitz geformter“ Tresen ins Foyer, der bereits fertig gebaut in einem Lagerraum in Niedersachsen steht. Er soll in Zukunft Kassenhäuschen und Imbiss-Theke ersetzen: An einem einzigen Schalter kann man dann sowohl die Karten als auch Snacks und Getränke kaufen, steht also nur einmal in der Warteschlange.

Schon jetzt sei das Mülheimer Cinemaxx mit seinen technischen Möglichkeiten „Deutschlands modernstes Kinocenter“, lobt Meinolf Thies sein eigenes Haus. „Wenn hier ein Kunde sagt: ,Zwei Mal Harry Potter’, muss man schon Zusatzfragen stellen: ,Wie hätten Sie’s denn gern?’“.