Mülheim.
Irgendwie beschleicht den Beobachter in der Sicherheitsdebatte um die Innenstadt der Eindruck: Ist an der einen Stelle etwas Ruhe eingekehrt, tut sich anderswo ein Brandherd auf. Jetzt klagte ein Bürger der Altstadt vor Bezirksvertretern über seine Wahrnehmung, dass Vandalismus und Kriminalität sich zunehmend in Mülheims guter Stube breit machen. Ein Überblick.
Altstadt
Der Anwohner der Kettwiger Straße blickt mit Unmut auf Vorfälle aus den vergangenen zwei Jahren, die sich seiner Meinung zu einer insgesamt „unangenehmen Situation“ summieren und eine stärkere Polizeipräsenz nötig machen. Regelmäßig würden Blumenkübel umgetreten oder Autos beschädigt. So nannte er den Fall aus dem Frühjahr, als ein Jugendlicher gleich sechs Autospiegel mutwillig abgetreten hatte. Einem Nachbarn von ihm, so der 53-Jährige, seien „innerhalb von vier, fünf Jahren schon vier Außenspiegel abgetreten worden“.
Der Anwohner beklagt Wandschmierereien, regelmäßige Partys und Beschädigungen von Jugendlichen auf dem Altstadtfriedhof, zerstörte Parkbänke auf dem Gelände der Freilichtbühne. Ihm selbst sei in jüngerer Vergangenheit ein Rad aus der Hofeinfahrt gestohlen worden, gleich dreimal hätten Unbekannte das Denkmal-Schild an seinem Haus verschwinden lassen.
Straßenkriminalität in der Altstadt
Auf dem Grün zwischen Ev. Krankenhaus und dem Uerige Treff haben lange vier Außenleuchten gestanden – da sie aber wiederholt zerstört worden sind, so EKM-Sprecherin Katharina Bauch, habe man aufgegeben und darauf verzichtet, neue aufzustellen. Auch auf dem Parkplatz an der Schulstraße seien beständig Lampen zerstört worden, so dass man sich genötigt gesehen habe, resistenteres Material zu verwenden. Die Situation in der Altstadt will das EKM aber nicht überbewerten. Zerstörungswut habe „vielleicht zugenommen“, aber man wolle nicht die Aussage treffen: Es ist alles schlimmer als früher.
Der Polizei sei keine auffällige Häufung der Straßenkriminalität in der Altstadt bekannt, reagierte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ralf Hermann Küper, in der Polizeiinspektion Mülheim zuständig für Schwerpunktkontrollen. Er ermunterte Bürger, Straftaten auch dann anzuzeigen, wenn man nicht an einen Ermittlungserfolg glaube. Nur dann könne die Polizei reagieren, bei Bedarf auch mit stärkerer Präsenz. Insgesamt sei in der Polizei-Statistik kein Wachstum der Straßenkriminalität ersichtlich, sehe man vom starken Anstieg an Taschendiebstählen und mehr Fällen von Fahrradklau ab.
Rund ums Forum
Rund ums Forum sieht die Polizei die Situation mit vagabundierenden und kriminellen Jugendlichen, die dort ihr Unwesen trieben und Ende 2010 vor allem bei älteren Bürgern für Unbehagen sorgten, beruhigt. Das gegründete Netzwerk Sicherheit Innenstadt (Ordnungsamt, Polizei, MVG, Forum und Hans-Böckler-Gesellschaft) funktioniere, mit drei Aktionen zu Jahresbeginn habe man den Kontrolldruck erhöht und die Szene in Unruhe versetzt. Auch im Durchgang zum Technischen Rathaus werde Ruhe einkehren. Die Hans-Böckler-Gesellschaft als Eigentümerin der Flächen zwischen den Hochhäusern hat dort Schilder angebracht, die den Aufenthalt von Gruppen verbieten sollen. So ist sie in der Lage, Aufenthaltsverbote auszusprechen und Widerspenstige gar anzuzeigen.
„Im Forum ist erst einmal Ruhe eingekehrt“, sagt Küper. „Wir rechnen aber damit, dass wieder mehr Theater in verbaler und körperlicher Art gemacht wird, wenn es draußen kälter wird.“ Doch dann, versichert der Polizeibeamte, „dann werden auch wir wieder aktiver werden.“
U-Bahnhof Stadtmitte
Am Eingang zur U-Bahnstation Stadtmitte, Ecke Leineweber-/Friedrich-Ebert-Straße, hatte es Ärger mit Trinkgelagen gegeben. Der Betreiber eines direkt angrenzenden Cafés hatte im Mai beklagt, dass seine Gäste und Passanten angepöbelt würden, dass randaliert und gebettelt werde. Polizei und Ordnungsamt haben den Treff dort aufgelöst, so Hauptkommissar Thomas Weise. Nur eins müsse ja klar sein: „Die sind jetzt nicht auf dem Mond.“ Der Trinker-Treff findet sich jetzt schräg gegenüber an der Sparkassen-Zentrale wieder. Hier verdrängt, dort wieder aufgetaucht – Weise: „Das ist so ein bisschen ein Schwarzer-Peter-Spiel.“
Der Anwohner der Kettwiger Straße blickt mit Unmut auf Vorfälle aus den vergangenen zwei Jahren, die sich seiner Meinung zu einer insgesamt „unangenehmen Situation“ summieren und eine stärkere Polizeipräsenz nötig machen. Regelmäßig würden Blumenkübel umgetreten oder Autos beschädigt. So nannte er den Fall aus dem Frühjahr, als ein Jugendlicher gleich sechs Autospiegel mutwillig abgetreten hatte. Einem Nachbarn von ihm, so der 53-Jährige, seien „innerhalb von vier, fünf Jahren schon vier Außenspiegel abgetreten worden“.
Polizei sieht keine Zunahme der Straßenkriminalität
Der Anwohner beklagt Wandschmierereien, regelmäßige Partys und Beschädigungen von Jugendlichen auf dem Altstadtfriedhof, zerstörte Parkbänke auf dem Gelände der Freilichtbühne. Ihm selbst sei in jüngerer Vergangenheit ein Rad aus der Hofeinfahrt gestohlen worden, gleich dreimal hätten Unbekannte das Denkmal-Schild an seinem Haus verschwinden lassen.
Auf dem Grün zwischen Ev. Krankenhaus und dem Uerige Treff haben lange vier Außenleuchten gestanden – da sie aber wiederholt zerstört worden sind, so EKM-Sprecherin Katharina Bauch, habe man aufgegeben und darauf verzichtet, neue aufzustellen. Auch auf dem Parkplatz an der Schulstraße seien beständig Lampen zerstört worden, so dass man sich genötigt gesehen habe, resistenteres Material zu verwenden. Die Situation in der Altstadt will das EKM aber nicht überbewerten. Zerstörungswut habe „vielleicht zugenommen“, aber man wolle nicht die Aussage treffen: Es ist alles schlimmer als früher.
Der Polizei sei keine auffällige Häufung der Straßenkriminalität in der Altstadt bekannt, reagierte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ralf Hermann Küper, in der Polizeiinspektion Mülheim zuständig für Schwerpunktkontrollen. Er ermunterte Bürger, Straftaten auch dann anzuzeigen, wenn man nicht an einen Ermittlungserfolg glaube. Nur dann könne die Polizei reagieren, bei Bedarf auch mit stärkerer Präsenz. Insgesamt sei in der Polizei-Statistik kein Wachstum der Straßenkriminalität ersichtlich, sehe man vom starken Anstieg an Taschendiebstählen und mehr Fällen von Fahrradklau ab.
Trinkgelage
Rund ums Forum sieht die Polizei die Situation mit vagabundierenden und kriminellen Jugendlichen, die dort ihr Unwesen trieben und Ende 2010 vor allem bei älteren Bürgern für Unbehagen sorgten, beruhigt. Das gegründete Netzwerk Sicherheit Innenstadt (Ordnungsamt, Polizei, MVG, Forum und Hans-Böckler-Gesellschaft) funktioniere, mit drei Aktionen zu Jahresbeginn habe man den Kontrolldruck erhöht und die Szene in Unruhe versetzt. Auch im Durchgang zum Technischen Rathaus werde Ruhe einkehren. Die Hans-Böckler-Gesellschaft als Eigentümerin der Flächen zwischen den Hochhäusern hat dort Schilder angebracht, die den Aufenthalt von Gruppen verbieten sollen. So ist sie in der Lage, Aufenthaltsverbote auszusprechen und Widerspenstige gar anzuzeigen.
„Im Forum ist erst einmal Ruhe eingekehrt“, sagt Küper. „Wir rechnen aber damit, dass wieder mehr Theater in verbaler und körperlicher Art gemacht wird, wenn es draußen kälter wird.“ Doch dann, versichert der Polizeibeamte, „dann werden auch wir wieder aktiver werden.“
Am Eingang zur U-Bahnstation Stadtmitte, Ecke Leineweber-/Friedrich-Ebert-Straße, hatte es Ärger mit Trinkgelagen gegeben. Der Betreiber eines direkt angrenzenden Cafés hatte im Mai beklagt, dass seine Gäste und Passanten angepöbelt würden, dass randaliert und gebettelt werde. Polizei und Ordnungsamt haben den Treff dort aufgelöst, so Hauptkommissar Thomas Weise. Nur eins müsse ja klar sein: „Die sind jetzt nicht auf dem Mond.“ Der Trinker-Treff findet sich jetzt schräg gegenüber an der Sparkassen-Zentrale wieder. Hier verdrängt, dort wieder aufgetaucht – Weise: „Das ist so ein bisschen ein Schwarzer-Peter-Spiel.“