Mülheim. .
Eigentlich muss sich Christiane Hiepler gar nicht mehr vorstellen. Nach 20 Jahren Berufserfahrung als Führungskraft kennt man sie in der Branche. Neu ist nur ihre Position: Heute ist Christiane Hiepler ihre eigene Chefin. „Ich habe lediglich das Know-how der letzten 20 Jahre Berufserfahrung komprimiert“, sagt die Unternehmerin. Anfang Mai entschloss sich die 58-Jährige für die Freiberuflichkeit und betreibt seitdem ihr eigenes Unternehmen: Christiane Hiepler Real Estate Consulting, kurz cHREC.
Als Beraterin ist Christiane Hiepler in der Bauindustrie und der Immobilienwirtschaft tätig. 20 Jahre lang hat sie als Managerin in den Branchen gearbeitet, bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Seit der Gründung im Mai 2011 ging sie auf „Roadshow“, wie sie selber sagt. „Ich reaktiviere meine Kontakte, sammle Termine und stelle meine Tätigkeit vor.“ Denn mittlerweile hat Christiane Hiepler ein breites Netzwerk an Kontakten aufgebaut.
Frau für Theorie in Praxis
Ihre Aufgaben: „Ich unterstütze Unternehmen bei der Optimierung von Prozessen oder beim kaufmännischen Projektmanagement.“ So wird sie beispielsweise von Wohnungsgesellschaften engagiert, um diese zu beraten, wie Arbeitsprozesse verbessert werden können. „Zum Beispiel beim Thema Betriebskosten“, erklärt die Diplom-Betriebswirtin. „Die zweite Miete erfährt einen immer höheren Stellenwert. Hier gilt es zu prüfen, wo Kosten gesenkt werden können.“ Schließlich, so die Unternehmerin, müssten sich Firmen heute immer wieder neu erfinden.
Christiane Hiepler ist aber nicht nur eine Frau der Theorie, sondern auch für die Praxis: So übernimmt die Unternehmerin für Bauprojekte die kaufmännische Organisation, kümmert sich um den Aufbau und die Abwicklung einer Baustelle. Um auch umfangreichere Aufträge annehmen zu können, schließt sie Kooperationsverträge mit Kollegen ihres Vertrauens. „Schließlich will ich keine Aufträge ablehnen müssen.“
Austausch mit anderen Unternehmerinnen
Über die Auszeichnung mit dem Unternehmerinnen-Brief freut sie sich. „Ich sehe ihn als Gütesiegel, der mir ein weiteres Netzwerk eröffnet.“ So habe sie andere Gründerinnen kennen gelernt und treffe sich seitdem regelmäßig mit dem Mülheimer Expertinnen-Pool, einem Zusammenschluss selbstständiger Unternehmerinnen. „Dort tauscht man nicht nur Visitenkarten, sondern auch Erfahrungen und Kontakte aus.“
An ihrer Selbstständigkeit schätzt Christiane Hiepler „die unternehmerische Freiheit, mit der man aber auch lernen muss umzugehen.“ Die Sicherheit eines Arbeitgebers zu verlassen und ein Unternehmen auf eigene Beine zu stellen, sei ihr jedoch nicht schwer gefallen. Denn: „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie.“ Der Schritt sei bewusst gegangen, eine Herausforderung sei die Gründung natürlich, sie lerne viel Neues dazu: „Zum Beispiel das Erstellen einer eigenen Internetseite.“ Und so freut sie sich, dass das Projekt Selbstständigkeit gut anläuft. Und überlegt: „Wenn der Erfolg anhält, werde ich mich im kommenden Jahr vielleicht vergrößern.“