Mülheim. . Ein Feuerwerk der guten Laune: Bei der vierten Auflage der “Ruhrbühne“ im Schloss Broich sorgten die Schlagerstars Vicky Leandros, Kristina Bach und Bernhard Brink für Gänsehaut-Feeling und - trotz des nassen Wetters - aufgeheizte Stimmung.

Gleich zu Beginn drei Komplimente für die vierte „Ruhrbühne“ im Schloss Broich am Samstag: eins für die Veranstalter für ihre perfekte Organisation, eins für die Schlagergrößen Vicky Leandros, Kristina Bach und Bernhard Brink und ihre hervorragend eingespielte Begleitband „Studiker“.

Und eins fürs Publikum: Trotz Dauerregens harrten die Besucher im Schlosshof vier Stunden unter Regenschirmen und Plastikcapes aus, genossen das abwechslungsreiche Schlager-Potpourri Hit für Hit, zeigten sich bei bester Laune.

Gänsehaut-Feeling bei Vicky Leandros

Gleich mit ihrem ersten Lied „Apres toi“, mit dem sie 1972 den Grand Prix Eurovision gewann, schlug Vicky Leandros, in ein schwarzes glitzerndes Abendkleid gewandet, um viertel vor zehn ihre Fans in den Bann. Ein Liebeslied, das schon nach den ersten Takten Gänsehaut-Feeling verströmte. Dann intonierte die sympathische Deutsch-Griechin das verträumte „L`amour est bleu“, mit dem sie 1967 als erst 15-Jährige den vierten Platz beim europäischen Schlagerwettbewerb errang und weltbekannt wurde.

Ausdrucksstark sang die Schlagerlegende (59), die in ihrer 45-jährigen Karriere weltweit nicht weniger als 55 Mio Schallplatten verkauft hat, auch romantische Evergreens wie „Amazing Grace“. Dazwischen zeigte eine gut aufgelegte Vicky, dass sie temperamentvolle, rhythmische Gassenhauer genauso gut beherrscht wie gefühlvolle Balladen. Aus ihren beschwingten Hits wie „Rot ist die Liebe“, „Ja, ja, der Peter der ist schlau“ oder „Tango d’ amour“ konnten die Zuhörer immer auch Anklänge an ihre griechische Heimat hören: Da schunkelte, klatschte das vorwiegend ältere Publikum begeistert mit.

Und als der Star des Abends gegen viertel vor elf dann plötzlich unüberhörbar ein lautes „Theo!“ in den Schlosshof rief, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Da riss es die Leute förmlich von den Stühlen. Alle sangen Zeile für Zeile mit: „Theo, wir fahrn` nach Lodz“. Erst nach drei Zuhaben ließ das Publikum seinen Star von der Bühne.

Bernhard Brink heizte die Stimmung an

Drei bis vier Stunden zuvor hatte Bernhard Brink, auch ein Dauerbrenner am deutschen Schlagerhimmel, erfolgreich gegen die regennasse Atmosphäre angekämpft und die Stimmung angeheizt. Der blonde Hüne mit der tiefen, markanten Männerstimme intonierte kraftvoll ein rockiges Medley mit großen Hits der 60er und 70er Jahre: „Pretty Woman“, „Mendocino“ oder „Fiesta Mexicana“.

Natürlich gab der 59-Jährige auch ein Potpourri mit seinen eigenen Hits zum Besten: „Liebe auf Zeit“, „Ich wär so gern wie Du“, „Erst willst Du mich, dann willst Du nicht“ oder „Ich will die Nacht mit Dir“. Seine Show würzte der erfahrene Entertainer mit Charme, schwungvollen Tanzeinlagen und witziger Moderation.

RUHRBÜHNE - Festival

1/262

Nach kurzer Pause präsentierte auch Kristina Bach ein Feuerwerk der guten Laune, reihte Hit an Hit aus ihrer vergleichsweise jungen Karriere. Unwiderstehlich hauchte die attraktive 49-Jährige Blondine „Küss mich, küss mich“ ins Mikro. Davor und danach unternahm sie mit „Er schenkte mir den Eiffelturm“ und „Caballero, Caballero“ musikalisch-tänzerische Ausflüge nach Paris und Rio.

Bei „Charlie“ holte sie sich einen gestandenen Mülheimer zur gesanglichen Verstärkung auf die Bühne. Künstlerisch überzeugender waren ihre Versionen von „Gib nicht auf“ und „Ein kleines Lied“, die sie mit Drafi Deutscher und Xavier Naidoo aufnahm. Diese Balladen gingen genauso unter die Haut wie ihr aktueller Hit „Das geht noch immer unter die Haut“.