Der Solidarfonds kämpft seit über 20 Jahren gegen Arbeitslosigkeit im Revier. Viele Schlagerstars engagieren sich für die Stiftung. So auch Roland Kaiser, der am 11. April mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde.
Kaiser, Henning, besonders dieser Drews: allesamt Schlagerfuzzis, nur auf Ruhm und Reibach aus. Lästert der Volksmund. Der Solidarfonds weiß es besser.
Der Solidarfonds: Das ist ein starkes Stück Revier-Solidarität. 1989 vom damaligen Arbeitsamtsleiter Dr. Michael Kohlmann aus Witten und der WAZ in Castrop-Rauxel gegründet, vereint er Unterstützer aus Wirtschaft, Politik, Sport und Show im gemeinsamen Kampf gegen Arbeitslosigkeit. Ganz vorn dabei: die so oft belächelte Schlagerfraktion. Und das nicht nur auf der Bühne. In der 2009 gegründeten Solidarfonds-Stiftung NRW wirkt TV-Altmeister Dieter Thomas Heck neben Dr. Ludger Stratmann im Kuratorium mit. Olaf Henning und Roland Kaiser gehören dem Vorstand an.
Seit zehn Jahren dabei
„Pop-Kaiser“ Roland, mit 90 Millionen verkauften Tonträgern einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstler, trat 2001 erstmals für die Hilfsaktion auf. Der Münsteraner, als überzeugter Sozialdemokrat stets ein sozial und politisch denkender Kopf, blieb dem Solidarfonds treu. Jahr für Jahr gastierte er bei den Benefiz-Partys, schaute nach, welche Beschäftigungsprojekte mit den Erlösen gefördert werden, war vor Ort, als es galt, Ausbildungspatenschaften zu übernehmen, reiste mit nach Sachsen, um mit dem Solidarfonds ein Arbeitslosenzentrum aufzubauen.
„Menschen außerhalb der Erwerbsarbeit stehen oft im Abseits. Soziale Not bedeutet auch ein Stück Unfreiheit. Es ist wichtig, die Betroffenen zurück in die Gesellschaft, ins Arbeitsleben zu holen. Der Solidarfonds bietet diese Möglichkeit gezielter und verlässlicher Hilfe. Deshalb mache ich mit“, so der 58-jährige Sänger gegenüber unserer Zeitung.
Eine schwere Lungenkrankheit bremste sein Engagement vor zwei Jahren jäh. Plötzlich war es der Helfer Kaiser, der auf Hilfe angewiesen war. Auf Hilfe seiner Familie. Seiner Freunde. Der Ärzte, die ihm im März 2010 eine neue Lunge transplantierten. Die Bindung zum Solidarfonds riss auch in dieser Zeit nie ab.
Solidarfonds
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Nachhilfe und Lernpaten
Schon Ende 2010 nahm er wieder an der Stiftungssitzung teil. Voller Lob ist er über die Nachhilfegutscheine für 40 Schüler aus Hartz-IV-Familien in Witten. Großartig findet er die Idee von Lernpaten an der Holzkampschule: Angehende Abiturienten der Klassen elf und zwölf geben Stützunterricht für Schüler der Klassen fünf und sechs. Dafür können sie bei ihren Abi-Vorbereitungen den Sachverstand von Studenten der Ruhr-Uni nutzen.
Seine Leidenszeit will Kaiser weit hinter sich lassen, nur noch nach vorne schauen: „Ich war krank. Jetzt bin ich wieder gesund. Fertig.“ Der Titel seines neuen Albums, das im Juni erscheint, ist Programm: „Alles ist möglich.“
Der Solidarfonds bedankte sich beim Festakt im Saalbau mit dem Ehrenpreis. Die Trophäe wurde erst zum zweiten Mal verliehen. Erster Preisträger war Jürgen Drews, der dem Solidarfonds seit dem Start vor 22 Jahren die Treue hält. Ireen Sheer, gleichfalls eine enge Partnerin, erhielt in Witten den Beschäftigungs-Förderpreis 2011. Michael „der“ Wendler und Bernhard Brink sind seit diesem Jahr neu dabei.
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