Mülheim. . Die Stadt Mülheim möchte eine Sportanlage bauen und verkauft vier Sportplätze, um diese zu finanzieren. Darin sehen die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) einen Verstoß gegen den Nothaushalt der Stadt und fordern ein Engreifen von Innenminister Jäger.
Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) haben NRW-Innenminister Ralf Jäger eingeschaltet und fordern ihn auf, das Mülheimer „Perspektivkonzept Fußball“ zu überprüfen und unverzüglich einzugreifen.
Die MBI sehen einen groben Verstoß der Stadt in der Finanzierung des Konzeptes.
Die Stadt will in Heißen für 13,1 Mio Euro eine neue Sportanlage errichten. Zug um Zug sollen dafür vier Sportplätze aufgegeben und als Bauland vermarktet werden, daraus errechnet sich die Stadt Einnahmen in Höhe von 7,8 Mio Euro. Die Stinnesstiftung gibt drei Millionen Euro, 700.000 Euro kommen über die Sportpauschale und 1,5 Millionen aus dem Investitionsprogramm.
Gewinne zur Schuldentilgung nutzen
Aus Sicht der MBI muss eine Stadt, die sich wie Mülheim im Nothaushalt befindet, Gewinne aus Grundstücksverkäufen zur Schuldentilgung verwenden. Sie verweisen dazu auf das Innenministerium.
Mit dem Konzept, so die Leiterin des Mülheimer Sportservice, Martina Ellerwald, bewege sich die Stadt auf der sicheren Seite: „Wir nehmen etwas vom Sport weg und investieren es wieder in den Sport.“
"Perspektivkonzept ist auch Wirtschaftsförderung"
Genau das sei eine jener Ausnahmen, die der Leitfaden des Innenministers zulasse, betont Kämmerer Uwe Bonan, der das Konzept mit der Bezirksregierung abgestimmt hat. Er verweist zudem darauf hin, dass das Perspektivkonzept auch Wirtschaftsförderung sei: Auf den Sportplätzen, die aufgegeben werden, sollen rund 100 Einfamilienhäuser entstehen, private Investitionen von rund 25 Millionen Euro steckten dahinter.
Die MBI indes sehen in dem Konzept auch inhaltlich wenig Erfreuliches: Sportvereine und Schulen würden dadurch benachteiligt.