Mülheim. .
Erst kommt das Vermarktungsbüro, dann der Baukran, schließlich die Baugrube: Direkt an der Ruhrpromenade auf dem Baufeld I hat die Kondor Wessels Projektentwicklungs GmbH am Mittwoch symbolisch den Grundstein gelegt für ein 30 Millionen-Projekt.
Dabei hat das Bauwerk schon an Höhe gewonnen, das Erdgeschoss erreicht. Es soll erste Adresse werden, vielleicht auch der wichtigste Bau an der neuen Promenade, wie die OB sagt. Kondor Wessels soll das Zugpferd sein für das neue Quartier, von dem sich viele in der Stadt so viel versprechen.
48 Eigentums- und Penthousewohnungen
Das Objekt liegt im Dreieck von historischem Rathaus, Ufer und Hafenbecken. 48 Eigentumswohnungen und Penthouse-Wohnungen entstehen. Wer einziehen will, sollte für 100 Quadratmeter mindestens 300 0000 Euro einplanen, fürs Penthouse mit 264 Quadratmetern rund 1,3 Millionen Euro. Gleichzeitig werden 34 Mietwohnungen gebaut – mit Hafenblick. Der niederländische Investor DFR Ruhrbania BV hat sie sich bereits gesichert.
Etwa 1000 Quadratmeter Gastronomiefläche werden im Erdgeschoss entstehen, 1700 Quadratmeter stehen für Dienstleistungsunternehmen zur Verfügung. Ende 2012 sollen die ersten Bewohner einziehen, so die aktuellen Planungen, die immer wieder verändert wurden. Mancher in der Stadt wartet schon seit anderthalb Jahren auf den Spatenstich.
Über die Verzögerungen sprach denn jetzt auch Thomas Gerlich, Geschäftsführer der Kondor Wessels Projektentwicklungsgesellschaft: Das ursprüngliche Konzept musste geändert werden, weil aus dem Medizin-Zentrum nichts wurde, man habe nun mal eine dreijährige Entwicklungszeit benötigt. „Mancher glaubte schon, wir hätten keine Lust oder kein Geld mehr. Aber in der Firmengeschichte hat es weltweit noch nie ein Projekt gegeben, das Kondor Wessels begonnen, aber nicht zu Ende geführt hat“, so Gerlich.
Ruhrbania-Grundsteinlegung
"Stadtentwicklung erfordert Geduld"
Stadtentwicklung erfordere Geduld, sagte die OB. Für sie ist der Bau die Fortführung dessen, was die Architekten Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Stadtbad und dem historischen Rathaus begonnen hätten.
Nachfolger der Architekten von damals ist Matthias Pfeifer vom Architekturbüro RKW aus Düsseldorf. Selten habe man die Gelegenheit, so nah am Fluss, an einem Hafenbecken zu bauen. Der helle Stein soll denn auch eine Verbindung zu weißen Segeln sein, sagt er. Ein Haus, das Größe ausstrahle und begehrt sei, wolle er bauen. „Die Leute sollen stolz darauf sein, nicht nur die, die darin wohnen.“
Im Jahr 2003 begann der Prozess an der Promenade, er soll sich in den nächsten Jahren auf dem Baufeld II fortsetzen. Die Stadt hat viel Aufklärungsarbeit in Sachen Ruhrbania geleistet, allen voran das Bau- und Planungsdezernat. Begeisterung wie Ablehnung sind geblieben und die Zweifel daran, ob sich der finanzielle Einsatz an der Stelle eines Tages bezahlt macht.