Mülheim. .

Bei Vallourec & Mannesmann (V&M) herrscht nun Klarheit für den Umbau des Mülheimer Werkes samt Personalabbau. In zähen Verhandlungen hat die Arbeitnehmerseite dabei einige, wenn auch nicht alle Schluckbeschwerden loswerden können.

Betriebsratsvorsitzender Gerhard Oelschlegel erläuterte der WAZ gestern die wesentlichen Inhalte der Vereinbarung zum Restrukturierungsprogramm „Stream Line“ (schlanke Linie), die bereits vor rund drei Wochen mit dem Management getroffen worden sei. Mit „Stream Line“ will die Unternehmensleitung dem Mülheimer Werk bis 2012 mehr Wettbewerbsfähigkeit auf dem hart umkämpften, vor allem durch billige Massenproduktion in China überschwemmten Weltmarkt verpassen. Neben einer Investition von 30 Mio Euro in ein neues Walzwerk sah V&M den Abbau von rund 300 Stellen am Standort Mülheim vor, des Weiteren die Auslagerung von Abteilungen und die Verlagerung von Teilen der Fertigung an andere Standorte.

Vom Tisch ist das Thema Outsourcing, das laut Oelschlegel „große emotionale Wellen geschlagen hat“. Die Verladetätigkeiten im Lager für Materialien bleiben werkszugehörig. Ebenso vom Tisch sei die Auslagerung der Fertigung von Kurzlängenrohre. Nicht durchsetzen konnte sich der Betriebsrat mit seiner Forderung, die Boiler-Anlage zur Fertigung von Kesselrohren, die etwa in Gas- und Kohlenkraftwerken zum Einsatz kommen, in Betrieb zu halten. Sie geht nach Frankreich.

Arbeitsplatz in Düsseldorfer V&M-Werken

Im Ergebnis sollen nun „nur“ noch 200 statt mehr als 300 Stellen in Mülheim gestrichen werden. Der Abbau von 120 Stellen ist schon durch Altersteilzeit und normale Fluktuation geregelt. Noch mal rund 40 Altersteilzeitverträge sollen abgeschlossen werden. 40 bis 45 Mitarbeiter sollen einen Arbeitsplatz in Düsseldorfer Werken von V&M angeboten bekommen (ursprünglich geplant: 150).

„Man geht immer mit einem blauen Auge aus solchen Verhandlungen raus, aber es ist ein tragbarer Kompromiss“, bewertet Oelschlegel das Ergebnis der „zähen Verhandlungen“. Jetzt herrsche Planbarkeit. „Für zwei, drei Jahre haben wir jetzt erst mal Ruhe.“