Mülheim. . Claudia vom Felde, die bisher als stellvertretende Leiterin die Stadtbibliothek führte, übernimmt nun die Leitung des Medienhauses. Damit füllt sie die Lücke, die Peter Böttger hinterließ, der bereits 2009 als Direktor der Stadtbibliothek ging.

Das Medienhaus hat endlich eine neue Leitung: Claudia vom Felde, die bisher als stellvertretende Leiterin die Stadtbibliothek führte, übernimmt nun offiziell das Zepter. Die Lücke hinterließ Klaus Peter Böttger, der bereits 2009 als Direktor der Stadtbibliothek nach Essen ging.

Den frischen Wind will vom Felde auch weiterhin wehen lassen: „Das neue Medienhaus ist ein Erfolg“, sagt sie, dazu zähle die Lage des Hauses, die verbesserte Aufenthaltsqualität für Bücherwürmer, die auf einer Sonnenterrasse und an großzügigeren Leseplätzen in Ruhe schmökern können. Oder im Internet surfen.

Mehr Komfort für Schüler und Senioren

Mehr Komfort will das Medienhaus vor allem Schülern und Senioren bieten. Erstere sollen noch mehr Platz und Möglichkeiten für das Arbeiten etwa an Referaten bekommen. „In unseren Leseecken können sogar zehn Schüler gemeinsam recherchieren und schreiben“, sagt vom Felde, „das geht bei den meisten Kindern zu Hause nicht.“

Apropos: Auch für das Lesen und Lernen zu Hause will das Medienhaus noch mehr tun. „E-Books“ lautet das Stichwort. Künftig sollen Bücher etwa als PDF-Dokument online gegen Leihgebühr zur Verfügung gestellt werden. Die „On-Leihe“ erlischt nach der vereinbarten Leihfrist von selbst, so die Leiterin.

Das Medienhaus will ein Lernort auch für die Hochschule sein. Eine eigene Bibliothek für die HRW wird hier entstehen. „Wir machen fit für das wissenschaftliche Arbeiten“, schmiedet vom Felde ehrgeizige Pläne, die schon an den Schulen ansetzen. Regelmäßige Führungen sollen den Schülern die Vorteile des Medienhauses näherbringen und sie schon früh interessieren.

Kein Rückgang nach Gebührenerhöhung

Die vielen Pläne stoßen auf einen begrenzten Etat: „Wir hoffen, dass er in Zukunft zumindest gleich bleibt“, so vom Felde. Die Zeichen stehen allerdings auf Sparkurs: Der Bücherbus fiel weg, bedauert die Leiterin, „hoffentlich klappt es wenigstens mit dem Plan, einen Bücher-Shuttle einzurichten, um die abgeschnittenen Stadtteile versorgen zu können.“

Bereits zum Jahresbeginn musste die Stadtbibliothek kräftig an der Gebührenschraube drehen. Das erhöhte Jahresnutzungsentgelt (von 10 auf 15 Euro) war für manchen schwer zu schlucken, ebenso wie die „Bestseller-Gebühr“ von zwei Euro zusätzlich. Mehr Verständnis, so vom Felde, hatten die Bürger aber für höhere Mahngebühren. Und Rückgänge bei den Bibliotheksnutzern habe es deswegen keine gegeben.

Was noch bleibt? „Wir werden weiterhin regelmäßig Veranstaltungen im Haus durchführen“, verspricht die Leiterin. Dazu gehören die Kinderbuchtage, Herbstblätter und Tage der Offenen Tür, zu denen man wieder mit dem Kunstmuseum kooperieren will. Neu ist, dass sich die Stadtbibliothek am Ruhrsommer beteiligen wird. Ebenso neu ist die Idee, einen Bogen zur Freilichtbühne zu spannen: Die erfolgreiche Mittwochsreihe könnte im Winter vom Grünen ins Medienhaus wandern. „Im Augenblick sind wir darüber aber noch im Gespräch“, so Claudia vom Felde.