Mülheim. .

Verhaltener Jubel, aber deutlich ausbaufähig – so könnte man die Stimmung beim Rudelgucken in „Franky’s Wasserbahnhof“ anlässlich des gestrigen Auftaktsieges der deutschen Frauenfußball-Nationalelf im Eröffnungsspiel gegen Kanada beschreiben.

Rund 250 Gäste – jedoch eher Biergarten- denn eingefleischte WM-Fans – verfolgten bei schwül-warmer Hitze im schattigen Biergarten die erste Partie der Kickerinnen auf einer Großbildleinwand.

„Mit so vielen haben wir nicht gerechnet. Es sind mehr, als wir erwartet haben“, sagte Tobias Volkmann vom „Franky’s“. Alle Bierzeltgarnituren waren mit Zuschauern besetzt – wenn auch nicht dicht gedrängt.

Verhaltene Fan-Montur

Fans in voller Montur waren aber eher die Ausnahme, dezentes Flaggezeigen mit weißen Deutschland-Trikots oder Blümchenketten in den Nationalfarben stand da schon eher auf der Tagesordnung. Anders ein älteres mölmsches Pärchen: Sie trug passend Weste, Sommerhut in Schwarz-Rot-Gold und hatte gar eine Tröte dabei, während ihr Mann mit Trikot und Hut ihr in nichts nachstand: „Datt is’ noch von 2006“, sagten beide einstimmig.

Über ihren Turnierfavoriten dachte die Dame nicht lange nach: „Natürlich gewinnen unsere Mädels.“ Ihre Sitznachbarin nickte und warf lachend ein: „Dritte Plätze sind was für Männer.“

"Zuwächse nach der WM"

Jubel brandete bei den ersten beiden Treffern in Halbzeit eins durch Garefrekes und Okoyino da Mbabi auf. „Garefrekes ist meine Lieblingsspielerin, weil sie keinen Ball verloren gibt“, erzählte Anais Dielissen.

Die 18-Jährige kickt für den TB Heißen. „Bei den Juniorinnen gibt es bestimmt Zuwächse nach der WM“, ist sie optimistisch.