Bochum. .

Daumen drücken für die Wiederaufsteigbaren: Ganz Fußball-Bochum fiebert mit, wenn der VfL am Donnerstag zum ersten Relegationsspiel bei Borussia Mönchengladbach antritt.

„Manch einer kann kaum noch schlafen. Eine derartige Begeisterung hat’s zuletzt bei den UEFA-Cup-Spielen gegeben“, beobachtet der VfL-Fanbeauftragte Dirk „Moppel“ Michalowksi. Nicht nur, dass das Rückspiel in Bochum am 25. Mai nunmehr restlos ausverkauft ist. Auch in Gladbach werden am Mittwoch mindestens 5000 Blau-Weiße ihrer Mannschaft den Rücken stärken. VfL-Partner Netto hat 23 Busse gesponsert, die ab 17 Uhr u.a. auf dem Kirmesplatz und am Hauptbahnhof abfahren.

Planung für Aufstiegsfeier

Wer daheim bleibt, hockt vor der Glotze: mit der Familie, Freunden und Nachbarn, in der Stammkneipe oder im Bermuda-Dreieck, wo die Sitzplätze in den Gaststätten seit dem Sieg gegen den MSV am Sonntag heiß begehrt sind. „Vielfach sind die Kneipen ausgebucht. Die Fans haben in Massen reserviert. Tausende werden sich zum Rudelgucken treffen“, weiß Michalowski.

Eine volle Hütte wird auch vor der Großbildleinwand in der VfL-Fangastronomie erwartet. Public Viewing im Stadion indes „war nie eine Option“, so Klubsprecher Christian Schönhals. „Wir brauchen nächste Woche einen heilen Rasen. Zudem steht die Frauen-Fußball-WM kurz bevor. Da haben es die Schalker einfacher. Die können ihren Rasen aus der Arena rollen.“

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Ins Rollen kamen in den vergangenen Tagen die Vorbereitungen für eine mögliche Aufstiegsfeier. Stadtsprecher Thomas Sprenger übt sich in Zurückhaltung, verrät aber: „Wir befinden uns in Abstimmung mit dem VfL-Aufsichtsrat und prüfen, was geschehen könnte.“ Gute (zuletzt 2006 gepflegte) Aufstiegs-Tradition sei ein Empfang im Rathaus mit Eintrag ins Gästebuch. Diese und weitere Feierlichkeiten könnten „kurzfristig organisiert werden“, sagt Sprenger.

Für den Aufstieg etwas in der Schublade

„Auch wir haben für den Aufstieg etwas in der Schublade“, verheißt Hugo Fiege. Überraschenderweise habe die Idee „mit Bier zu tun“ – so wie vor fünf Jahren, als die Brauerei die VfL-Kicker zur „Rausstiegsfeier“ durch Bochumer Kneipen touren ließ.

Dass die Gladbacher kräftig Federn lassen, hofft Thomm Pokatzky und ruft zum Enten-Einkleiden auf. Schneidern, Nähen, Stricken, Häkeln: Drei 80-cm-Holztiere, Blickfang seines Geschäftes „Sthark“ an der Huestraße 15, sollen blau-weiß ausstaffiert werden. Interessierte Modeschöpfer melden sich im Laden.

Klappt’s mit Liga 1, wird Norbert Deppe (44) die Heimfahrt besonders frohgemut antreten. Denn die ist lang. Sehr lang. Den Spross einer Bochumer Familie hat es nach Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern verschlagen. Zu jedem Heimspiel legt der VfL-Fan 660 Kilometer zurück. Selbstverständlich auch am 25. Mai. Sein Tipp: 0:0. Weil Bochum in Gladbach ein 1:1 erreicht, sind wir wieder erstklassig. Wiederaufsteigbar!

Fans des VfL Bochum

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