Mülheim. . Die Sparkassen-Tochter FDL bewertet das Jahr 2010 als “überwiegend zufriedenstellend“. Weniger Kunden interessierten sich für Wohnimmobilien, dafür seien Vorsorgeprodukte gefragt, so die Bilanz der Sparkasse Mülheim.
Solche Formulierungen in Bilanzen lassen aufhorchen: Auf ein „überwiegend zufriedenstellendes Geschäftsjahr“ 2010 blickt die S-Finanzdienstleistungs-GmbH Mülheim, kurz FDL genannt, zurück. Das klingt verhalten und ist dem ersten Halbjahr geschuldet, das mit Umbau und Umzug zuerst intern turbulent und dann durch die Fußball-WM erzwungenermaßen arbeitsarm war. Dennoch erreichte die Sparkassentochter mit den Unternehmensbereichen Immobilien und Versicherungen laut Direktor Helmut Schiffer „am Ende ein ordentliches Ergebnis – wenn auch kein Spitzenergebnis“.
Im Immobilien-Bereich bündelten Gewerbeimmobilien zusätzlich Ressourcen
Am Berliner Platz bezog die FDL Anfang 2010 neue Räume, erweiterte sich, baute um, stellte fünf neue Mitarbeiter ein. Das habe laut Helmut Fischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Mülheimer Sparkasse und Ressortvorstand der FDL, „die Konzentration abgelenkt“. Im Immobilien-Bereich bündelten Gewerbeimmobilien zusätzlich Ressourcen, so Prokurist Thomas Weber. Die Entwicklung des Grundstücks für die Fachhochschule nennt er als Beispiel.
Auch da die Menschen im Sommer „lieber Fußball als Häuser“ guckten, gab es eine ungewöhnliche Verschiebung zu Gewerbeimmobilien: Interessieren sich sonst 80 % für Wohnimmobilien, waren es 2010 nur 60 %. Insgesamt wurden 161 Wohnimmobilien (Vorjahr: 153) vermarktet. Das Vermittlungsvolumen von Ein- und Zweifamilienhäusern bewegt sich mit einem Kaufpreisvolumen von 11,5 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, gefolgt von Mehrfamilienhäusern mit rund 6 Mio. Euro.
Gestiegenen Nachfrage bei Vorsorgeprodukten
Trend-Thema beim FDL-Versicherungs-Service sind „Vorsorgeprodukte“. Prokurist Bernd Weyer spricht von einer „eklatant“ gestiegenen Nachfrage: Die Notwendigkeit, selbst fürs Alter vorzusorgen, sei bei den Menschen angekommen. Tendenziell ließen sich mehr Kunden ihre Kapitalerträge verrenten. Bei Risiko-, Lebens- und Rentenversicherungen konnten Umsatzsteigerungen auf rund 36 Mio. Euro erzielt werden. Ein „dickes Brett“, so Weyer, habe man bei der betrieblichen Altersvorsorge zu bohren. Die Vorteile, für Arbeitnehmer wie -geber, will man mehr in den Fokus rücken.
Auf 2011 schaut die FDL zuversichtlich. Bereits das erste Quartal sei vielversprechend, besonders das Versicherungsgeschäft gut gestartet. Ein Grund sei die ab 2012 geltende Reduzierung des Garantiezinses von 2,25 auf 1,75 %. Viele wollten sich den höheren Zinssatz sichern.