In der Wirtschaftskrise sind standfeste Kapitalanlagen gefragt: Der Mülheimer investiert zunehmend in Steine, stellt die S-Finanzdienstleistungs-GmbH (FDL) fest.
Die Sparkassen-Tochter hat ihr Umsatzplus von 5 % im vergangenen Jahr einer guten Geschäftsentwicklung im Immobilienbereich zu verdanken. Das Versicherungsgeschäft lief dagegen eher schleppend.
Zunächst zum Immobilien-Service der FDL. „Die Nachfrage nach fest gemauerten Anlagen ist deutlich angestiegen“, so Prokurist Thomas Weber. Plastisch gesagt: Jede Woche des vergangenen Jahres hat die FDL vier Immobilien verkauft – „sehr zufriedenstellend“ sei das, so Weber.
Vor allem seien in Mülheim Ein- und Zweifamilienhäuser nachgefragt; das Angebot könne da bei weitem nicht mithalten, zumal Mülheim sich als gefragter Wohnstandort von anderen Städten im Ruhrgebiet deutlich absetze. Niemand sonst könne eine positive Wanderungsbilanz vorweisen. Der Zuschlag für die FH, die Perspektiven an der Ruhrpromenade machen Webers Ansicht nach die Wohnstadt schon heute noch attraktiver für Investoren.
Die FDL hat im Jahr 2009 53 Ein- und Zweifamilienhäuser vermittelt (Kaufpreisvolumen: 13,2 Mio Euro), 61 Eigentumswohnungen (10 Mio Euro) sowie unbebaute Grundstücke und Mehrfamilienhäuser im Wert von weiteren 10 Mio Euro. FDL vermittelt und vermietet zudem Gewerbeimmobilien, erstellt Gutachten und erbringt Planungsleistungen. Auch beim Bau der Hauptfeuerwache und bei der Entwicklung des FH-Grundstücks ist die Sparkassen-Tochter involviert.
Die Verunsicherung der Menschen, bedingt durch die Krise, schlage allerdings schon bei der Vermögensberatung der Sparkasse durch, so Sparkassen-Vorstand Helmut Schiffer. Es herrsche große Zurückhaltung bei langfristigen Geldanlagen. So konnten die Vermögensberater im Vorjahr weniger Kunden als gedacht an die Versicherungsabteilung der FDL vermitteln.
Während Investitionen in Immobilien vielen als „sicherer Hafen“ gölten, vernachlässigten Bürger zur Krisenzeit das wichtige Thema der Altersvorsorge, so der FDL-Prokurist für dieses Geschäftsfeld, Bernd Weber. Seine Abteilung will verstärkt für die vielfältigen staatlich geförderten Versicherungsprodukte werben. Im Trend bei Kunden sind möglichst risikofreie Anlagen, bei dem man vorher weiß, was später rauskommt.
Die Vielfalt der staatlichen Förderung biete mittlerweile äußerst individuelle Möglichkeiten, auf viele Eventualitäten lasse sich eine Antwort finden: Man könne Raten verändern, zuzahlen, Teilsummen entnehmen . . . Das Geld, das man nun etwa durch die steuerliche Absetzbarkeit von Beiträgen zur Krankenversicherung oder durch die Erhöhung des Kindergeldes mehr im Portmonee habe, könne man gut einbringen in „Riester, Rürup und Co.“, anstatt es in den Konsum zu stecken.
Insgesamt rechnet die FDL angesichts der flauen Wirtschaftsentwicklung weiter mit einer hohen Sparquote. Jetzt muss die FDL den Sparfüchsen nur noch beweisen, dass sie ihnen die besten Geldanlagen bieten kann. Am Berliner Platz ist man da zuversichtlich – und setzt weiter auf Wachstum.