S-Service Rhein-Ruhr GmbH in Oberhausen und die S-Logistik Rhein-Ruhr GmbH in Mülheim zahlen sich für die Sparkasse aus

Von Fusion ist aktuell nicht mehr die Rede. Doch die Sparkassen Oberhausen und Mülheim sind enger zusammen gerückt – und sie sind zufrieden mit ihren beiden Töchterunternehmen, die sie gemeinsam gründeten, um Kosten zu sparen.

Die S-Service Rhein-Ruhr GmbH sitzt in Oberhausen, die S-Logistik Rhein-Ruhr-GmbH in Mülheim – seit Mitte 2008 im Siemens Technopark. Im Februar 2004 waren die beiden Gesellschaften an den Start gegangen. Und der Mülheimer Sparkassen-Chef Jörg Enaux zieht eine positive Bilanz. „Mit beiden Tochtergesellschaften haben wir 2008 rund 2,5 Mio Euro eingespart”, sagte er im Gespräch mit der WAZ.

Das vorgegebene Ziel ist nach seiner Einschätzung erreicht. Denn die beiden Geldinstitute wollten Synergieeffekte heben, als sie ihre zentralen Dienste, das Gebäudemanagement, Betriebsorganisation, Technik und Bargeldlogistik zusammenlegten.

Ralf Brügmann, Geschäftsführer der S-Logistik Rhein-Ruhr GmbH, macht die Erfolge an einem Beispiel fest: Beide Sparkassen hatten vor der Kooperation zusammen fünf große Druckmaschinen für Formulare. Seit 2004 reduzierte die gemeinsame Firma Schritt für Schritt die Zahl der Druckmaschinen. „Heute haben wir keine eigene mehr, weil wir kaum noch Formulare drucken müssen”, bilanziert Brügmann. „Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft und das liegt in unserem Kundengeschäft”, unterstreicht Vorstandsvorsitzender Enaux. 125 Menschen kümmern sich aktuell um die Logistik von rund 40 Sparkassen-Filialen und 150 Geldautomaten in Oberhausen und Mülheim. Das sind 20 % weniger Beschäftigte als in der Zeit vor der Ausgründung. Inzwischen bietet die Tochterfirma ihre Dienstleistungen auch für die Sparkassen Dinslaken und Haan an. Auch ein Mülheimer Wohnungsbauunternehmen ist Kunde an der Mellinghofer Straße.

„Wir sind auch außerhalb der Sparkassen-Organisation tätig”, erklärt Geschäftsführer Brügmann. Im Umkehrschluss steht aber auch die S-Logistik im Wettbewerb zu Anbietern in der Geldbranche, von denen es jedoch noch nicht viele gibt. „Wir müssen uns dem Markt stellen”, räumt der Manager ein.

Und so laufen weiterhin die Informationen über die Bestückung der Geldautomaten in der Leitstelle im Technopark auf. „Wenn die Ampel rot zeigt, müssen wir nachfüllen”, schildert der zweite Geschäftsführer Thomas Boos. Bargeld lagert in dem Gebäude allerdings nicht. Für den Transport sind allein Wach- und Schließgesellschaften und Werttransportunternehmen mit ihren gepanzerten Fahrzeugen zuständig. „Bei uns ist kein einziger Geldschein zwischengelagert”, betont Brügmann.