Mülheim. . Dicht an dicht waren die Stände beim 46. Kreativ-Markt im Ruhr-Foyer gereiht, Stände voller selbstgemachter Waren. Selbst für Schalke-Fans gab es etwas zu kaufen - liebevoll gestaltete Magneten.
Normal recht unverfänglich, grenzt diese Frage am Sonntag in der Stadthalle an Beleidigung: „Haben Sie das selbst gemacht?“ Christel Suchon hat entsprechend nur eine Antwort parat: „Aber selbstverständlich!“ Beim 46. Kreativ-Markt war alles Handarbeit, was an den Ständen im Ruhr-Foyer den zahlreichen Besuchern angeboten wurde.
Dicht an dicht stehen die Stände. Rund 70 Anbieter sind da. Selbstgeschneidertes, Selbstgenähtes, -gesticktes, -gemaltes zeigen sie, haben aus Draht und Perlen Bäume gebastelt, haben aus Brettern Aufsteller gesägt, aus Trockenblumen Gestecke gefertigt. Schmuck ist viel zu haben: Aus Perlen, aus Steinen, aus Knöpfen, als Filz, aus Papier ist er gemacht. Hasen und Eier in verschiedenen Varianten gibt es natürlich auch. „Immer wieder schön“ findet Inge Stift den Kreativ-Markt, weil sie sich selbst wenig kreativ sieht. „Ich könnte das nie selbst machen“, gibt sie zu.
"Das ist für mich nur Hobby"
Für Christel Suchon hingegen ist Basteln Entspannung. Sie und ihre Schwester bieten aus Papier hergestellte Reliefbilder. „Mindestens zehn Kopien“, berichtet die Heißenerin, braucht sie dafür. Mit einem Cutter schneidet sie einzelne Motive der Bilder aus und klebt sie mit Silikon wieder auf, so dass ein Tiefeneffekt entsteht. Wie lange sie für ein Bild braucht, kann sie nicht sagen: „Das ist für mich nur Hobby, wenn ich keine Lust mehr habe, höre ich auf.“
„Hobby und Taschengeld“ ist auch für Christa Gasthuys ihre Handarbeit: Aus Tapeten faltet sie Karten samt Umschlägen, und das seit zwölf Jahren. „Ich habe früher meine Weihnachtskarten selbst gebastelt. Das fand meine Nachbarin so toll, und dann hat das Kreise gezogen.“ Inzwischen besucht die Freiburgerin vier bis fünf Märkte im Jahr. In Mülheim ist sie zum ersten Mal: „Ich war beeindruckt, dass die Leute schon vor der Tür gewartet haben.“
Zum zweiten Mal ist Sandra Riedel in der Stadthalle. Die Mülheimerin verkauft selbst bemalte Magnete; ein Angebot, das aus der Nachfrage entstanden ist. „Ich war auf einem Markt und habe gemerkt, dass die Leute nur eine Kleinigkeit wollten.“ Witzige Motive und süße Figuren hat sie dafür entwickelt und den Nerv getroffen. Vater und Sohn können am „I love Schalke 04“-Magnet nicht vorbeigehen. Wenn’s um Fußarbeit geht, stehen eben auch Männer auf Handarbeit.