Mülheim. . Einblicke in die berufliche Zukunft gab es für 650 Schüler beim Robis-Informationstag des Rotary-Club Mülheims. Insgesamt fast 50 Referenten zeigten den Jugendlichen Berufschancen auf. Fazit: Selbstverwirklichung und Jobsicherheit werden geschätzt.
Der Robis-Informationstag fand am Samstag in der Otto-Pankok-Schule statt. Mit fast 50 Referenten und 650 Schülern wurde die Veranstaltung zu einem Wegweiser in die berufliche Zukunft.
Das Jahr 2011 bringt eine Schüler-Generation hervor, die mit Möglichkeiten geradezu überschüttet wird. Was mache ich nach dem Abitur: Ausbildung, duales Studium? Gehe ich ins Ausland und wie verdiene ich Geld nebenbei?
Der Rotary-Club leistet seit 55 Jahren einen Service für die Allgemeinheit mit finanziellen und sozialen Projekten. Eines davon: die Robis-Messe. Seit 2000 pendelt die Aktion jährlich zwischen den Mülheimer Gymnasien und ermöglicht ein Treffen zwischen Schülern der 10. bis 13. Klassen und Fachleuten. „Wir wollen den Weg in den Beruf zeigen und die Chance geben, die Profis mit Fragen zu löchern“, erklärt Dr. Georg-Peter Kränzlin, Präsident des Rotary- Clubs Mülheim-Uhlenhorst.
„Und was guckst du dir an“, lautete eine häufig gestellte Frage unter den Jugendlichen, die sich zwischen 43 Vorträgen über Berufe wie Polizist, Verkehrsflugzeugführer, Mediengestalter oder Musiker entscheiden mussten.
Ansturm bei Bundeswehr, Polizei und Lehrern
Das Interesse der 17-jährigen Schülerin Michelle Lully fiel auf das Immobilienmanagement. „Der Mann hat den Vortrag frisch und interessant gestaltet, viel über seine eigenen Erfahrungen gesprochen und alle Fragen beantwortet“ , lobt sie. Der Umgang mit den Menschen würde der Luisenschülerin schon zusagen. „Als es jedoch hieß, dass Mathe einen großen Teil des Berufs ausmacht, habe ich mich erschreckt und ich muss zugeben, dass dieser Beruf dann doch nichts für mich ist. Jetzt kommt halt Plan B: Hotelmanagement“.
Großer Ansturm herrschte unter anderem bei der Bundeswehr, der Polizei und an dem Stand, der über den Beruf des Lehrers informierte. Könnte der Grund dafür sein, dass sich die berufliche Vorstellung der heutigen Generation insoweit geändert hat, als dass sichere Arbeitsplätze inklusive Aufstiegschancen gefragter sind als kreative und technische? „Was wir seit Jahren sehen, nicht nur wegen der Wirtschaftskrise, ist, dass es nicht mehr den einen beruflichen Weg gibt“, so Ralf Schütz, Lehrer am Otto-Pankkok-Gymnasium. „Verunsicherung herrscht vor allem bei den Doppeljahrgängen, jedoch oberste Priorität hat immer: Wer bin ich und wo kann ich mich verwirklichen.“
Oberste Priorität sollte auch die Ehrlichkeit der Profis haben, findet der Elftklässler Julian Mink. Er fühlt sich jedoch bei den Referenten der Bundeswehr etwas fehlgeleitet: Auf seine Frage nach psychischen Problemen beim Auslandseinsatz habe er nur eine unbefriedigende Antwort erhalten, sagt er und findet „Es sollten auch negative Aspekte angesprochen werden.“