Mülheim. 48 Busse und sieben Stadtbahnwagen in Mülheim wurden bereits mit Videoüberwachung ausgestattet. Am Ende sollen insgesamt 300 Kameras installiert sein. Die MVG erhofft sich dadurch mehr Sicherheit und Schutz vor der Zerstörungswut mancher Fahrgäste.
Die Ausstattung der MVG-Fahrzeuge mit Überwachungskameras ist erst in Teilen abgeschlossen. Sieben Monate nach dem Startschuss zum Einbau der Videoüberwachung sind aber schon in allen 48 Bussen sowie den sieben Stadtbahnwagen des Mülheimer Nahverkehrsunternehmens Kameras installiert.
Lediglich bei der Ausrüstung der Straßenbahnen gibt es keinen Fortschritt. Erst aus einer der 33 Bahnen werden Livebilder in die Leitstelle des Unternehmens übermittelt. Der Einbau, das hatte die MVG von Anfang an verkündet, ist schwieriger, weil die Flotte klein und die technische Grundausstattung bis zu 30 Jahre alt ist.
Rund 300 Kameras
Insgesamt sollen am Ende fast 300 Kameras installiert sein. Die MVG erhofft sich dadurch mehr Sicherheit und Schutz vor der Zerstörungswut mancher ihrer Fahrgäste. Allein im Jahr 2009 hatte das Unternehmen 220.000 Euro für Vandalismusschäden aufwänden müssen. Man hofft, dass diese Schäden dank Videoüberwachung weniger geworden sind; eine erste Bilanzierung steht noch aus.
Einen Erfolg verzeichnet die über den Via-Verbund mit der MVG kooperierende Essener Verkehrs AG (Evag): Nach der flächendeckenden Installation von Kameras in ihren Fahrzeugen konnte sie die Schadensumme vom Jahr 2008 aufs Jahr 2009 von 1,5 Mio Euro auf 800.000 Euro reduzieren. Die Videoüberwachung in Essen schrecke aber leider nicht Gewalttäter ab, stellt MVG-Sprecher Olaf Frei fest, dass die Hemmungen hier durch Kameras anscheinend nicht größer geworden seien.
Mehr Kameras an U-Bahn-Haltestellen
Noch mal zur Installation der Kameras in Mülheim: 0,7 Mio Euro investiert die MVG in die Videoüberwachung, 200.000 Euro davon kommen als Zuschuss vom Land. Ein weiteres Projekt läuft zurzeit an den U-Bahn-Haltestellen. Dort stockt die MVG ihre Kamerazahl von 60 bis 70 auf 100 auf – und baut neue Technik ein.
Die erfassten Livebilder in den Fahrzeugen und an den Haltestellen werden laut Frei nur bei Vorliegen einer Straftat ausgewertet. Haltestellen-Videoaufnahmen würden nach 48 Stunden gelöscht, in den Fahrzeugen würden Aufnahmen nach 36 Stunden überspielt. Es sei denn, ein Fahrer habe bei Gefahr in Verzug per Knopfdruck eine Alarmaufzeichnung aktiviert. Diese werde dann der Polizei zur Verfügung gestellt.