Mülheim. Der Vorplatz des Mülheimer Hauptbahnhofs wird endlich verschönert. Bis Anfang Juni soll die trist-graue Betonwüste modernisiert sein. Damit ist aber nur eine Hälfte des Dieter-aus-dem-Siepen-Platzes verschönert. Wann die zweite folgt, ist unklar.

Die Planungen, die Gespräche und Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zogen sich über viele Jahre hin. Die Bauzeit selbst aber ist nun mit nur vier Monaten kalkuliert: Bis Anfang Juni soll sich die trist-graue Betonwüste, als die sich der Vorplatz des Hauptbahnhofs jahrelang präsentierte, in einen Raum mit Aufenthaltsqualität, mit Bäumen, Bänken und Beleuchtungskonzept verwandeln. Damit ist aber erst eine Hälfte des Dieter-aus-dem-Siepen-Platzes aufgehübscht. Wann die zweite folgt, ist noch nicht klar.

„Endlich, endlich geht es los!“ Mit diesen Worten leitet Tiefbauamtsleiter Klaus Dieter Kerlisch den Ortstermin ein. Wie zur Bestätigung röhrt der Bagger, der draußen die vor sieben Jahren provisorisch erneuerte Asphaltdecke wieder abschabt. Seit Montag wird auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof gen Eppinghofer Straße gearbeitet. Vorbereitende Maßnahmen laufen aktuell, dann werden Entwässerungsleitungen gelegt, bevor frostsicher aufgebaut wird. Während der gesamten Bauzeit können Fußgänger den offiziellen Haupteingang des Hauptbahnhofs nutzen.

400.000 Euro teure Baumaßnahmen

Ab Mitte März, gibt Kerlisch den Zeitplan vor, wird gepflastert. „Terra Stagione anthrazit“ wird am Ende den Platz bedecken – so heißen die anthrazit-farbenen Steine, die verlegt werden: quadratische in der Mitte, rechteckige am Rand, dazwischen weiße Führungssteine samt „Aufmerksamkeitsfeldern“, die Sehbehinderte leiten sollen. Sieben Bäume werden gepflanzt, zwei Bankreihen und sechs Beleuchtungsstelen aufgestellt. Diese gehören, wie in den Boden eingelassene Lichter, die die Bahnhofsfassade anstrahlen, zu dem für den Platz entwickelten Lichtkonzept. Stufen hat der barrierefreie Platz auch zum Eingang in die Bahnhofshalle am Ende keine mehr, stattdessen eine durchgehende Steigung von 3,4 Prozent.

Teil der 400 000 Euro teuren Maßnahme, die mit 200 000 Euro gefördert wird, ist auch die angrenzende Eppinghofer Straße: Deren Fahrbahn wird verbreitert, ein Fahrradweg angelegt und es entstehen zwei „Kiss-and-Ride“-Plätze für Fahrer, die andere zur Bahn bringen, kurz anhalten und sich nach einem Abschiedskuss wieder auf den Weg machen. Verlegt wird des Weiteren der Ampelübergang für Fußgänger, die aus der Max-Kölges-Straße kommen. Mussten sie bisher rechts um die Ecke laufen, um unter der Unterführung die Straße zu queren, können sie bald geradeaus laufen.

Zwei weitere Lichtstelen

„Den Verkehrsknoten enger gestalten“, nennt Klaus Dieter Kerlisch das. Es ist aber auch ein Verweis auf noch Ausstehendes. Denn der Dieter-aus-dem-Siepen-Platz wird von der Eppinghofer Straße gequert und erstreckt sich zu beiden Seiten links und rechts davon. Die Montag begonnene Maßnahme blickt nur auf den Teil vor dem Bahnhof. Gegenüber werden zunächst nur zwei weitere Lichtstelen aufgebaut, um laut Kerlisch „die Einheitlichkeit herzustellen“. Die Mittel für die andere Seite sind, so der Tiefbauamtsleiter, eingeplant, ob sie aber abgerufen werden können, hängt von der Genehmigung des Haushalts ab. Kerlisch: „Wir sind eine Verpflichtung mit der Deutschen Bahn eingegangen, diese Seite des Platzes zu machen. Für die andere gilt das nicht.“ Diese Fortsetzung folgt.