Mülheim. .

Zehn Mülheimer Betriebe haben seit Anfang Dezember bei der Agentur für Arbeit ihren Anspruch auf finanzielle Unterstützung für Saisonkurzarbeit geltend gemacht haben. Der Höhepunkt der Wirtschaftskrise aber ist bereits seit längerem überschritten.

Nicht zuletzt der schneereiche, frostige Dezember hat das Thema Saisonkurzarbeit für Betriebe im Hoch- und Tiefbau, im Gartenlandschaftsbau sowie im Dachdecker- und Gerüstbaugewerbe aktuell werden lassen.

Bis Dienstag zählte die Arbeitsverwaltung zehn Mülheimer Betriebe, die seit Anfang Dezember ihren Anspruch auf die saisonale finanzielle Unterstützung geltend gemacht haben.

Dabei verweist Agentur-Sprecherin Katja Hübner darauf, dass die Zahl nicht die aktuelle Realität spiegelt, da Saisonkurzarbeitergeld nicht im Vorhinein angezeigt werden müsse. So könnte es sein, dass noch einige Betriebe Ansprüche für witterungsbedingte Ausfallstunden anmeldeten.

Betriebliche Arbeitszeitguthaben müssen aufgelöst werden

Betriebe des Bauhauptgewerbes, des Dachdeckerhandwerks und des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus können von Dezember bis Ende März, Gerüstbaufirmen von November bis März Saisonkurzarbeitergeld beziehen. Grundsätzlich müssen in der Schlechtwetterzeit zuvor allerdings betriebliche Arbeitszeitguthaben aufgelöst werden, um die Zahlung von Saisonkurzarbeitergeld zu vermeiden. Wenn sich die Auftragslage am Ende der Schlechtwetterzeit nicht verbessert haben sollte, kann konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt werden. Fragen zum Verfahren beantwortet der Arbeitgeber-Service der Agentur.

962 Mitarbeiter bekamen Kurzarbeitergeld

Laut einer aktuellen Datenreihe der Agentur für Arbeit hat der Wirtschaftsstandort Mülheim übrigens im September 2009 den Höhepunkt der Wirtschaftskrise erreicht. Seinerzeit waren 2236 Beschäftigte aus 112 Betrieben in Kurzarbeit. Die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit war allerdings im Februar 2010 am höchsten. Seinerzeit hatten 155 Firmen nicht genug Arbeit für ihre zusammengenommen 1728 Beschäftigten. Die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Unternehmen sank seitdem stetig, letzte aktuelle Zahlen liegen allerdings nur für Juni 2010 vor. Dort zahlte die Agentur 962 Mitarbeitern aus 101 Mülheimer Betrieben Kurzarbeitergeld.