Mülheim. .
Das Wennmann-Bad in Mülheim wird noch bis Juli wegen Bauarbeiten geschlossen bleiben. Letztes Jahr stand die Renovierung des Bades zeitweise auf der Kippe - doch seit Oktober 2010 wird die rund 1,75 Millionen Euro teure Sanierung umgesetzt.
Draußen vor den großen Fenstern bedeckt noch der Schnee die Liegewiesen, drinnen der Staub Kacheln, Wände und den Boden der abgelassenen Schwimmbecken: Das Wennmann-Bad ist derzeit eine große Baustelle. „Wir sind im Zeitplan“, erklärt Frank Buchwald, der Leiter des Immobilienservice. Aber noch bis zum Juni 2011 müssen sich die Schwimmer gedulden. Solange wird es dauern, bis die aufwendige Sanierung beendet ist.
Sanierung stand auf der Kippe
Ursprünglich wären die Sanierungsarbeiten an dem 36 Jahre alten Schwimmbad mit der äußerst seltenen Dachkonstruktion, die zum Freibadbetrieb zurückgefahren werden kann, längst beendet. Doch das Bad stand im Rahmen der Sparpläne der Stadt bekanntlich ganz auf der Kippe.
Erst im Juli gab der Rat grünes Licht für den Erhalt des Bades, seit Oktober wird die Sanierung für rund 1,75 Millionen Euro umgesetzt. „Damit kommen wir auch aus, wenn wir oben am Dach keine böse Überraschung erleben“, sagt der Immobilienchef. Fast die Hälfte der Investitionssumme wird in die Sanierung des Daches fließen, was etwa ab Februar 2011 in Angriff genommen wird.
Doch im Moment haben die Fliesenleger noch das Kommando: Die Beckenkanten werden gerade abgedichtet und neu verfliest, das ganze Bad samt den Sitzbereichen mit rutschfesten Fliesen ausgestattet, und die Duschen und Sanitärbereiche sind schon für den Umbau völlig entkernt. Auch in den leeren Becken werden alle Fliesen überprüft. „Es ist immer kritisch, wenn man das Wasser ablässt“, erklärt Frank Buchwald. Wenn kein Druck mehr auf den Fliesen laste und die Fugen trocken würden, könnten sich Fliesen lösen.
Schwimmbad-Sanierung
Von den Sonnenbänken wird man sich ganz trennen: Der Solariumsbereich wird zugunsten eines großzügigeren, offenen Eingangsbereichs verschwinden, erklärt Frank Buchwald. Dadurch wird Platz geschaffen für eine neue Kassentechnik und vor allem für einen barrierefreien Zugang. Geräumiger soll das Friedrich-Wennmann-Bad, das 1974 in Betrieb genommen wurde, dadurch insgesamt wirken: Die Abtrennung zur ehemaligen Cafeteria ist auch schon verschwunden, der neu geflieste Raum wird dem Badbereich zugeschlagen.
Neue Betriebstechnik
Was man nicht sieht, kostet trotzdem auch eine Menge Geld: Die Betriebstechnik des Bades unter den Schwimmbecken wird im Zuge der Sanierung ebenfalls auf Vordermann gebracht: von der Chlordosierung über die Lüftungsanlage bis zu den Umwälzpumpen.
Sind diese Arbeiten beendet, wird alles abgedeckt und eingerüstet, und dann geht’s aufs Dach. Die Motor-Technik, die das Schiebe-Dach bewegt, wurde schon vor zwei Jahren saniert.
Die Stahlkonstruktion des Daches soll zudem, nach Abnahme der hellen Deckenverkleidung, mit neuem Korrosionsschutz versehen werden.
Danach fehlt nur noch eine Grundreinigung und ein frischer, bunter Wandanstrich: Dann kann die Freibadsaison in Heißen beginnen. Denn das Friedrich-Wennmann-Bad ist ein Allwetter-Bad, von dem insgesamt nur drei gebaut wurden und laut Kenntnis von Frank Buchwald nur noch ein zweites, in Duisburg, in Betrieb ist.