Mülheim. Ein Verbotsschild irritiert Besucher der Schleuseninsel in Mülheim. Wo darf gekifft werden und wo nicht? Und warum ist das Schild wieder weg?

Das Verbotsschild hatte vor rund zwei Wochen einiges Stirnrunzeln bei den Besuchern der Schleuseninsel hervorgerufen: „Cannabis rauchen verboten“, vermeldete ein Hinweis am Wehr des Wasserkraftwerks. Nur wer hatte diesen aufgehängt und wo soll das gelten? Etwa auf der gesamten Insel oder nur im Bistro?

Und was war überhaupt der Anlass, ein solches Verbot auszusprechen? Zumindest nicht die nachhaltige Bepflanzung, welche die Stadt jüngst anstelle des Grases - also des Rollrasens - vor dem Wasserbahnhof angelegt hatte. Denn dort sind fast ausnahmslos heimische Stauden und Kräuter zu finden. Und keine Gewächse etwa der Karibik wie unter anderem... Palmen.

Entspannende Rauchware regt Besucher der Weißen Flotte auf

Und doch muss das Kraut in getrockneter und anschließend gerollter Form die Mülheimer Insel erreicht haben. Einfuhrbeschränkungen in das Ausflugszielgebiet waren damals noch nicht bekannt, und im April legalisierte die Bundesregierung sogar einen gewissen Besitz.

„Cannabis rauchen verboten“, besagte ein Hinweis am Wehr des Wasserkraftwerks. Besucher der Mülheimer Schleuseninsel zeigten sich davon irritiert: Gilt das für die gesamte Insel?
„Cannabis rauchen verboten“, besagte ein Hinweis am Wehr des Wasserkraftwerks. Besucher der Mülheimer Schleuseninsel zeigten sich davon irritiert: Gilt das für die gesamte Insel? © Dennis Vollmer | Dennis Vollmer

Das aber schien nun „das Problem“ zu werden, wie Joachim Exner, Geschäftsleiter der Betriebe der Stadt, weiß. Denn offenbar rief das der Entspannung dienende Kraut, mehr Aufregung bei den Besuchern der Weißen Flotte hervor als gedacht. Sie fühlten sich durch den Geruch und den Anblick der „Tüten“ belästigt.

Schilder auf Mülheims Schleunseinsel nur vorerst demontiert

Zur Relaxation der angespannten Gesamtlage sollte daher der freundliche Hinweis dienen, den Konsum zumindest mehr als eine Nasenlänge weit entfernt zu verfolgen. Unglücklicherweise aber fand sich in der Nähe des Einstiegs auf das Boot kein passendes Gestänge für die kleinen Rohrschellen, mithilfe derer die Schilder an Stangen befestigt waren. Am Wehr allerdings schon, nur liegt der bedauerlicherweise etwas weiter weg. Was wiederum andere Besucher irritierte.

Inzwischen sind die Schilder entfernt. Exner aber kündigt an, dass sie bald wiederkommen werden. Diesmal mit ausreichend großen Schellen.

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