Mülheim. In NRW steigen die Zahlen der Magen-Darm-Erkrankung drastisch. Wie die Krankenhäuser und das Gesundheitsamt Mülheims Situation einordnen.

Heftiges Erbrechen und Durchfall, Übelkeit, Bauch- und Kopfschmerzen sowie erhöhte Körpertemperatur – all das sind Anzeichen für das Norovirus. Dies breitet sich aktuell wieder stark in Nordrhein-Westfalen aus. Auch in Mülheim?

Dies legen zumindest Zahlen des Landeszentrums Gesundheit (LZG) nahe. Diesen zu Folge wurden im ersten Quartal bereits 7300 Fälle der Magen-Darm-Erkrankung registriert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 4900 gemeldete Krankheiten.

Wie es zur hohen Inzidenz in Mülheim kam

Der Trend setzte sich im April fort. Allein in der zweiten und dritten Woche des Monats sind laut LZG 563 Meldungen des Virus eingegangen. Der Durchschnitt liegt bei 356. Besonders viele neue Fälle des Virus hat die Landesbehörde in der 16. Kalenderwoche (15. bis 21. April) ausgerechnet in Mülheim registriert.

Die Inzidenz der Fälle pro 100.000 Einwohner lag zu dem Zeitpunkt bei 8,7. Auch in den vier Wochen davor wies keine andere Stadt oder Landkreis einen höheren Wert auf.

Gemeldete Fälle jetzt schon über der Zahl von 2023

In Mülheim selbst möchte aber niemand von einem Hotspot sprechen. Der hohe Wert Mitte April lässt sich durch einen Ausbruch im St. Marien Hospital begründen. Dieser sei aber mittlerweile beendet, teilte der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Pisani, auf Anfrage mit.

In den letzten zwei Wochen seien nur noch drei Fälle gemeldet worden. Damit summiert sich die Gesamtzahl auf 139 Fälle in diesem Jahr. Das sind allerdings bereits fünf mehr als im gesamten Jahr 2023.

Evangelisches Krankenhaus: Frühjahr und Herbst besonders betroffen

Im Evangelischen Krankenhaus kann eine Sprecherin keine besonderen Häufungen feststellen. „Es gibt besonders im Frühjahr und Herbst immer mal wieder Einzelfälle - aber nicht vermehrt im Vergleich zu anderen Jahren“, so die Sprecherin.

Die Erreger werden von den Erkrankten über den Stuhl und das Erbrochene ausgeschieden und sind hoch ansteckend. Deswegen kommt es oft zu größeren Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenheimen oder Krankenhäusern.

Wie sich die Noroviren verbreiten

Das Virus kann von Mensch zu Mensch zum Beispiel durch Tröpfchen beim schwallartigen Erbrechen gelangen, über die sich dann helfende Eltern oder Partner anstecken. Erkranken kann an den Noroviren grundsätzlich jeder, Kinder unter fünf Jahren sowie Seniorinnen und Senioren über 70 sind aber am stärksten betroffen, weil sie besonders empfindlich auf den Flüssigkeitsverlust reagieren, der durch das Erbrechen und den Durchfall entstehen kann.

Ähnlich wie während der Corona-Pandemie wird bei Noroviren gründliches Händewaschen empfohlen.
Ähnlich wie während der Corona-Pandemie wird bei Noroviren gründliches Händewaschen empfohlen. © dpa | Sina Schuldt

Um eine Infektion zu vermeiden, wird vom Gesundheitsamt eine ausgiebige Handhygiene – insbesondere nach jedem Toilettengang sowie vor der Zubereitung von Speisen – empfohlen. Der Kontakt mit Erkrankten ist bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome zu vermeiden und das Umfeld wie Waschbecken, Türgriffe und Böden am besten mit Einmaltüchern zu reinigen. Weitere Informationen gibt es auf infektionsschutz.de

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