Mülheim. Weil es fixer geht, fahren Mülheimer oft lieber am Flüchtlingsdorf vorbei statt außen herum. Dass die Durchfahrt verboten ist, stört sie nicht.

Regelmäßig beschweren sich Mülheimer bei der Polizei - aber durchaus auch bei dieser Redaktion - über die Dreistigkeit mancher Mitbürger. Ihr Vorwurf: Weil die Fahrt über den alten Kirmesplatz in Saarn eine beliebte Abkürzung ist, könne man jeden Tag Autofahrer dabei beobachten, wie sie das Verkehrsschild „Durchfahrt verboten“ ignorieren, manchmal nicht mal abbremsen. Und tatsächlich: Die Polizei hat leichtes Spiel an der Mintarder Straße.

Früher standen dort Schranken, die die Durchfahrt verhinderten - „weil der Bereich keine gewidmete Verkehrsfläche ist“, so Sindy Peukert, stellvertretende Stadtsprecherin. Seit 2022 aber gibt es am Flüchtlingsdorf eine Rettungswache und die Wagen müssen jederzeit freie Fahrt haben. Die Barrieren also mussten weg. Eine Arbeitsgruppe Verkehr, zu der Vertreter städtischer Ämter sowie von Ruhrbahn, Feuerwehr und Polizei gehörten, habe sich deshalb für „ein Durchfahrtsverbot in Form einer unechten Einbahnstraße“ - also mittels des klassischen roten Schildes mit weißem Balken in der Mitte - ausgesprochen. „Seit 17. Oktober 2022 stehen die Schilder dort. Und die Polizei hat zugesagt, das Verbot zu überwachen.“

44 schriftliche Verwarnungen und Bußgeldverfahren sind die Spitze des Eisbergs

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Polizei-Pressesprecher Matthias Werk hat nun Bilanz der vergangenen knapp anderthalb Jahre gezogen: Nach Kontrollen vor Ort habe es insgesamt 44 schriftliche Verwarnungen und Bußgeldverfahren gegeben, teilte er auf Nachfrage mit.

Diese Zahl aber gebe nicht im Ansatz wieder, wie oft Autofahrer dort tatsächlich zur Kasse gebeten werden. „Die absolute Mehrheit zahlt nämlich direkt vor Ort mit der EC-Karte.“ Solche Zahlungen seien mittlerweile bei Verkehrsverstößen an der Tagesordnung. Um den Arbeitsaufwand dabei im Rahmen zu halten, erfasse man diese nicht einzeln, „stellt sie nur verschlüsselt dar“. Und so könne man auch nicht exakt sagen, wann und wo es zu einer Ahndung kam. Dementsprechend könne er auch keine genaue Summe nennen, die am Kirmesplatz eingenommen worden ist, so Werk.

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