Mülheim. Nachdem im vergangenen Jahr nur wenige Leute die neue Schwimmstelle in der Ruhr nutzten, plant Mülheim Neuerungen. Neustart schon ab Pfingsten.
Es war kein glänzender Start für die neue, nach langer Vorarbeit installierte Badestelle an der Ruhr in Saarn, setzte doch prompt nach der Eröffnung eine Regenperiode ein. Am Ende konnte die Schwimmstelle nur an sieben von 52 möglichen Tagen geöffnet werden. Das soll im zweiten Jahr anders werden.
In erster Linie soll die Badesaison diesmal schon am 18. Mai, dem Pfingstsamstag, starten und nicht erst Mitte Juli. Darüber hinaus setzen die Verantwortlichen der Stadt Mülheim auf ein modifiziertes Frühwarnsystem.
Niederschlag sorgt für kurzzeitige Wasserverschmutzung in der Ruhr
Schon 2017 hatten Untersuchungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wasserforschung (IWW) aufgezeigt, dass das Wasser in der Ruhr nach Regenfällen zu kurzzeitigen Verschmutzungen neigt, in dessen Folge Grenzwerte für die Konzentration von Escherichia Coli und Intestinalen Enterokokken überschritten werden. Die Folge: ein Badeverbot für die kommenden zwei Tage, das erst nach einer 48 Stunden dauernden Freimessung wieder aufgehoben werden kann.
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Auch in der Premierensaison 2023 kamen die meisten Schließtage durch starken Niederschlag zustande. „Wir haben alles Mögliche ausprobiert und verschiedene Modelle getestet, aber das ist der Haupttreiber, warum wir Bakterien dort in der Ruhr finden“, erläuterte Dr. Tim aus der Beek, beim IWW für den Bereich Wasserressourcen-Management zuständig, in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses.
Grenzwerte beim Niederschlag werden in diesem Jahr erhöht
„Wenn es regnet, dauert es in der Regel zwei bis drei Tage, bis wir sagen können, dass man wieder schwimmen gehen kann.“ Dann seien die Bakterien flussabwärts transportiert worden oder hätten sich aufgelöst.
Allerdings sei das durch EU-Richtlinien und die Badegewässerverordnung vorgeschriebene Frühwarnsystem weiterentwickelt worden. Wurde im vergangenen Jahr bereits ein Badeverbot ausgesprochen, sobald die tägliche Niederschlagsmenge an zwei Messpunkten um fünf Millimeter überschritten war, wurde der Grenzwert nun auf sieben Millimeter erhöht.
Mülheims Ruhr: So läuft die Probenentnahme, um die Wasserqualität zu kontrollieren
Unabhängig von den Regenereignissen werden regelmäßig Proben zur Ermittlung der Wasserqualität genommen. Das erweiterte Frühwarnsystem fungiert auch als Koordinationstool, in dem zu Beginn der Badesaison das genaue Datum jeder Probeentnahme angegeben werden muss. Das IWW empfiehlt, montags zu testen. „Im schlechten Fall kann man donnerstags noch mal neu testen und freitags wieder freigeben“, so Aus der Beek. Denn am Wochenende ist keine Probeentnahme möglich, so dass die Badestelle automatisch zwei Tage mehr geschlossen bleiben müsste.
Die Messungen können im Zweifel um vier Tage verschoben werden. „Wir empfehlen das Tool, denn damit hat man eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, an den richtigen Tagen zu messen“, so der Experte. Mit diesem Frühwarnsystem wäre in der gesamten vergangenen Saison (ab Mai gerechnet) an 52 von 125 Tagen das Baden erlaubt gewesen. Schon 2017 wären es 46 statt 29 Tage gewesen.
Mehr Badetage im Sommer 2024? „Da gehen wir fest von aus“
„Wir werden auf jeden Fall die Sieben-Millimeter-Grenze anwenden. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir dadurch bedingt mehr Badetage haben. Da gehen wir fest von aus“, hofft Martina Ellerwald vom Mülheimer Sportservice auf eine deutlich erfolgreichere zweite Saison am Ruhrstrand.
Die dortige Freizeitanlage soll nach Möglichkeit schon am 5. April eröffnet werden. Doch nach der Insolvenz der Pia Stadtdienste fallen die Aufsicht und die Versorgung der Grillplätze weg. Die Ausschreibung für eine Nachfolge läuft.
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