Mülheim. Mülheims hochtrabende Pläne für ein großes Ruhrbania am Flussufer liegen seit einiger Zeit auf Eis. 2024 soll nun Bewegung ins Projekt kommen.
Mülheims Ruhrpromenade bleibt auch nach jahrzehntelanger Debatte über „Ruhrbania“ Stückwerk. Die Baufelder 3 und 4 zwischen Radschnellweg-Viadukt und Konrad-Adenauer-Straße warten weiter auf Entwicklung. Jetzt deutet sich an, dass Bagger anrollen werden.
OB Marc Buchholz hatte sich zuletzt im Interview zum Jahreswechsel zugeknöpft gegeben, was die Entwicklungsperspektive für das Areal mit Gesundheitshaus und altem AOK-Gebäude anbelangt. Ein Jahr zuvor war er noch davon ausgegangen, „dass wir 2023 eine Entscheidung herbeiführen werden, ob und gegebenenfalls an wen das Gelände veräußert wird“. Die Grundlage hierfür hatte der Stadtrat geschaffen: Er genehmigte der Stadt, ihr Vorkaufsrecht für das AOK-Gebäude zu ziehen. Zum 1. August 2022 ging es samt Grundstück für 2,8 Millionen Euro an die Stadt. Damit waren alle Grundstücke der Ruhrbania-Baufelder 3 und 4 in städtischem Besitz.
Zwischennutzungen für Mülheims altes AOK-Gebäude?
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Hinter vorgehaltener Hand war schnell danach zu vernehmen, dass die Stadt einen Investor für eine Wohnbau-Entwicklung vor Ort wohl schon zeitnah präsentieren würde. Doch weißer Rauch stieg bis heute nicht auf. Im Dezember unternahmen CDU und Grüne einen Vorstoß und erbaten bei der Verwaltung eine Prüfung, ob in das leerstehende AOK-Gebäude nicht wenigstens eine temporäre Nutzung gebracht werden könne: etwa für Kunst- und Kulturveranstaltungen, für Gastronomie, bürgerschaftliches Engagement oder andere Freizeitangebote. Auch Parkplätze der Tiefgarage, die Hausmeisterwohnung oder Lagerflächen könnten doch womöglich vermietet werden, um der Stadtkasse etwas Gutes zu tun.
Stadtkämmerer Mendack blockte ab – und begründete dies damit, dass man der Politik im ersten Quartal 2024 einen Vorschlag zur Nachnutzung der zwei Ruhrbania-Baufelder 3 und 4 zur Entscheidung vorlegen wolle. Offenbar etwas so Konkretes, dass Mendack es für notwendig hält, das alte AOK-Gebäude im Jahr 2025 leer stehen zu haben, „um die Entwicklung der Baufelder 3 und 4 nicht einzuschränken“.
Stadt Mülheim will Gebäude auf Ruhrbania-Baufeld als Wahllager nutzen
Weil also 2025, wenn alles nach Plan laufe, eine Großbaustelle für Neubauten eingerichtet werden soll, hält Mendack Vermietungen nicht für angebracht. Zwischennutzungen für Kunst und Kultur, Gastronomie und anderes will die Verwaltung einer Stellungnahme aus Mendacks Referat zufolge derweil nicht gänzlich ausschließen. Aber auch hierfür sieht Mendack Einschränkungen: Für jedes einzelne Projekt, für jede einzelne Veranstaltung sei eine bauordnungsrechtliche Genehmigung erforderlich hinsichtlich des Brandschutzes und anderer Sicherheitsaspekte. Klingt nicht vielversprechend. Die Verwaltung selbst hat aber eine kleine Zwischennutzung im Auge: Man plane, das AOK-Gebäude als Wahllager für anstehende Wahlen zu nutzen.
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