Mülheim. Mit seinen Eröffnungen löst das Franchise „Haus des Döners“ regelmäßig Eskalationen aus – nun auch in Mülheim. Was die Betreiber vorab verraten.
Wer Sevkan und Enes Tasci von ihrem neusten Projekt sprechen hört, könnte meinen: Das wird ein Selbstläufer. „Wir haben als Kinder oft bei unserem Vater ausgeholfen, er war Koch“, erinnert sich Sevkan Tasci zurück. „Wenn andere im Urlaub waren, haben wir gegrillt, gebacken oder geschnibbelt.“ Eine gute Schule, sagen beide heute. Obwohl die jungen Männer (28 und 32) bereits einige Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt haben und wohl auch in der Lage wären, nach eigenem Konzept zu kochen und zu servieren, entschieden sie sich, in das Franchise-Unternehmen „Haus des Döners“ einzusteigen.
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Die Kette mit Ursprung in Hürth hat eigenen Angaben zufolge 70 Filialen, überwiegend in Nordrhein-Westfalen mit Ausläufern nach Hessen oder gar über die Bundesgrenze in die Niederlande. Einem klassischen Franchise entsprechend, liefert die Kette den Filialen nahezu sämtliche Waren zu, die Unternehmer am anderen Ende der Kette stellen das Personal und stemmen den Betrieb. So auch bei den Tascis: „Wir planen, täglich vier bis fünf Personen einzusetzen.“ Sowohl das Dönerfleisch als auch die Saucen und das Brot werden geliefert. „Sogar geschnitten“, sagt Sevkan Tasci. Einzig das Gemüse müsse er besorgen und kleinschnippeln.
Mülheim-Eppinghofen hat bald einen weiteren Döner-Laden
Ein Termin für den Start an der Eppinghofer Straße 83 steht noch nicht genau fest, angepeilt ist Ende November. „Wir müssen noch einiges machen im Laden, ich will, dass zum Start alles perfekt ist“, sagt Enes Tasci, der ältere der beiden Brüder. Läuft es so wie in den umliegenden Städten Duisburg, Bochum, Essen oder auch Dortmund zum Start der „Haus des Döners“-Filiale, müssen die Tascis mit einem vollen Haus rechnen. „Wir sind darauf gefasst“, sagt Sevkan Tasci. „Wir haben einen Securitydienst engagiert, der dafür sorgt, dass alles geregelt abläuft.“ Bei seiner Schwester, die in Dortmund eine Filiale des Franchise eröffnet habe, habe er „am eigenen Leib erfahren“, wie groß der Andrang werden könne. „Das war krass, wir mussten die Leute richtig zurückhalten.“
Wenig verwunderlich – denn typisch für das Franchise gibt es zur Eröffnung den Döner für einen Cent. Das sorgt ungeachtet des Standortes für regelrechte Anstürme. Angesprochen auf die Frage, ob es vertretbar sei, einen Döner für einen Cent zu verkaufen, erklärt Sevkan Tasci: „Das ist eine Marketing-Aktion, ganz klar. Wir zahlen die Differenz des normalen Preises. Die Leute sollen uns kennenlernen und auf den Geschmack kommen.“ Langfristig sollen die Döner für sieben Euro das Stück über die Ladentheke in Eppinghofen gehen. Man wissen den Wert der Lebensmittel zu schätzen und gebe deshalb auch nur einen 1-Cent-Döner pro Person ab.
„Das sind Döner nach Berliner Art“, erklärt Enes Tasci. Typisch für den Hauptstadtdöner seien die drei Saucen Kräuter, Knoblauch und scharf sowie das magere, knusprige Fleisch, so der Gelsenkirchener. Seine Heimatstadt hingegen sei für eine andere Zubereitungsweise bekannt. „In Gelsenkirchen sind die Spieße oft nach traditionellem Rezept gemacht und sehr fettig, mächtig. Das mag nicht jeder“, sagt der 32-Jährige. „Bei Haus des Döners produzieren wir für jeden Geschmack.“ Quasi massentauglich.
Mülheim-Eppinghofen als „idealer Standort“: viel Publikumsverkehr
Mit dem Standort an der Eppinghofer Straße liegt das Franchise nur Steinwürfe von der zahlreich vorhandenen Konkurrenz des lebendigen Stadtteils entfernt. „Da mache ich mir aber keine Sorgen. Haus des Döners ist mittlerweile etabliert und beliebt“, ist Enes Tasci zuversichtlich. Da Tasci mit dem „Dürüm Döner III“ bereits einen Dönerladen ist Mülheim betreibt, war für ihn klar, dass der gemeinsame Laden mit seinem Bruder in der Ruhrstadt öffnen soll. „Wir haben viel nach dem idealen Standort recherchiert“, berichtet er. „In Eppinghofen ist viel los, der Bahnhof ist nicht weit. Das bringt viel Publikumsverkehr.“
Noch laufen die Bauarbeiten in dem Lokal, das bis zuletzt einen regen Betreiberwechsel hinter sich hatte. „Es wird acht Tische geben und eine komplett neue Einrichtung“, sagt Sevkan Tasci. Bislang seien bereits rund 30.000 Euro in die umfangreichen Umbauten geflossen, ein Ende aber langsam in Sicht. „Die Aufregung steigt.“