Mülheim. Mit Anfang 20 macht sie sich selbstständig, eröffnet ihr Kosmetikstudio. Doch Beautytrends auf Social Media findet die Mülheimerin problematisch.

Ihr Start war alles andere als einfach – nicht mal eine Woche nach der Gründung ihres Gewerbes begann die Pandemie. Heute aber kann Gloria Röser sagen: Alles richtig gemacht. Mit nur 21 Jahren machte sich die Mülheimerin als Kosmetikerin selbstständig. Dabei zählt sie längst nicht nur Frauen zu ihrem Kundenstamm.

Ganz klar, das Kosmetikstudio an der Bahnstraße gegenüber der alten Bahnbögen, über die der Radschnellweg führt, trägt eindeutig eine weibliche Handschrift. Helle Farben empfangen die Besucherin oder den Besucher, neben Weiß dominiert Rosa. „Das ist mein Markenzeichen“, sagt Gloria Röser, beim Pressetermin stilecht in rosafarbenem Blazer. Gutes, gepflegtes Aussehen ist ihr wichtig, daraus macht die 23-Jährige keinen Hehl. Was bei ihrem Job als Kosmetikerin für sie aber im Vordergrund steht, sei die Gesundheit der Haut, betont Gloria Röser: „Wenn die Haut verbessert wird, fühlt man sich wohl, sind die Kunden zufrieden.“

Weg vom Dickswall, der nervenzehrenden Dauerbaustelle in Mülheims Innenstadt

Nach ihrem pandemiebedingt holprigen Start – „ein Jahr lang ging gar nichts“ – fühlt sich die junge Frau mittlerweile gut im Geschäft. Begonnen hat sie zunächst quasi zur Untermiete in der Schönheitsfarm am Dickswall, in diesem Sommer – und nach überstandener Pandemie – hat sie ihre eigenen Räume bezogen. „Hier bin ich besser zu erreichen als am Dickswall mit der großen Baustelle und zudem ungebunden.“

Kosmetikerin Gloria Röser in ihrem Studio „Glanz & Gloria“ in Mülheims Innenstadt an der Bahnstraße.
Kosmetikerin Gloria Röser in ihrem Studio „Glanz & Gloria“ in Mülheims Innenstadt an der Bahnstraße. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dass sie ihr eigenes Ding machen, genau nach ihren Vorstellungen arbeiten will, nachdem sie ihre Ausbildung an einer privaten Kosmetikfachschule in Essen abgeschlossen hat, war Gloria Röser schnell klar, denn: „Ich habe meinen eigenen Kopf.“ Das sei ihr Grund gewesen, unter dem vielversprechenden Namen „Glanz & Gloria“ zu gründen.

Und die junge Kosmetikerin verrät Überraschendes aus ihrem Arbeitsalltag: „Rund 50 Prozent meiner Kunden sind Männer.“ Auch junge Leute besuchten wie selbstverständlich ihr Kosmetikstudio: „Die sehen einen Trend auf Instagram und wollen die Behandlung dann genau so.“ Doch nicht jeden Hype gehe sie mit, betont die 23-Jährige. Dass in der virtuellen Welt auf Social Media häufig makellose Schönheit propagiert und auf Fotos wie selbstverständlich mit Filtern nachgeholfen wird, findet Gloria Röser problematisch, wie sie sagt, denn: „Jeder ist natürlich schön.“

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