Mülheim. Ob Lasso-Werfen oder Tore vom Pferd aus öffnen - die größte Westernreitschule Nordrhein-Westfalens gibt es in Mülheim.
Reitschulen gibt es viele, Westernreiten bieten sie allerdings selten an. Die größte Westernreitschule Nordrhein-Westfalens findet man in Mülheim, und zwar die „Timberline Westernschool“ von Maja Deeb und ihrer Tochter Gina.
Angefangen hat alles vor über 20 Jahren. Nach einem Unfall wollte Maja Geeb dem Reitsport eigentlich den Rücken kehren. Doch dann entdeckte sie das Westernreiten für sich und machte die traditionelle Reitweise der Cowboys sogar zu ihrem Beruf. Heute stehen an ihrem Hof 22 Pferde, vom Fohlen bis zum Rentner. Auf zehn bis zwölf von ihnen gibt sie Unterricht für Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren. Ihre Schüler nehmen dafür teilweise weite Wege an die Stooter Straße auf sich, manche kommen sogar aus Köln hierher.
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Mülheimerin ist auch erfolgreiche Turnierreiterin
Westernreiten ist ein weit gefasster Begriff, der Disziplinen zusammenfasst, die eine Imitation der Ranch-Arbeit zu Pferd darstellen. Dazu gehören Lasso-Werfen oder auch Trail, eine Art Hindernisparcours, bei der das Pferd zum Beispiel über Baumstämme steigen muss, oder der Reiter ein Tor öffnet, während das Pferd den Durchgang blockiert, so dass auf einer Weide keine Rinder entkommen würden.
Sie selbst ist, wie auch ihre beiden Töchter, erfolgreich auf internationalen Wettbewerben, bis hin zu den Europameisterschaften. Im Moment begleitet sie dabei ihr zwölfjähriger Appaloosa Bobby. Er ist „ein echtes Verlasspferd“, so die Reiterin. Darauf achtet sie bei ihren Pferden besonders, denn Gelassenheit, Coolness und Sanftmut machen aus ihrer Sicht ein gutes Westernpferd aus.
Zum Pferdesport gehört mehr als Reiten
Um so ein Pferd muss sich der Reiter natürlich gut kümmern. An der „Timberline Westernschool“ sollen die Reitschüler daher von Anfang an nicht nur das Reiten lernen, sondern auch, wie man die Pferde richtig putzt und die Beweglichkeit trainiert. Das Pferd sollte man „als Lebewesen schätzen“, fügt Maja Deeb hinzu. Ihr Ziel: Sie möchte „die Pferde zu unseren Partnern machen“.