Mülheim. Wer Stille und viel Natur genießen möchte, sollte den Mülheimer Hauptfriedhof erkunden. Wieso die Anlage so viel mehr als Gräber zu bieten hat.

Luft schnappen, spazieren gehen an frischer Luft und im Grünen: Mülheims Parks sind vielfältige Orte der Naherholung. In loser Folge stellen wir grüne Oasen der Stadt vor. Heute: der Hauptfriedhof.

Das eindrucksvolle, denkmalgeschützte Hauptportalgebäude mit dem Glockenturm, das 1928 vom Architekten Theodor Suhnel erbaut wurde, empfängt die Gäste standesgemäß. Für die meisten ist der Besuch eines Friedhofs mit einem traurigen Anlass verbunden. Doch der Mülheimer Hauptfriedhof an der Zeppelinstraße ähnelt einem großen Park und lohnt einen Spaziergang. Mit 45 Hektar ist er der größte Friedhof der Stadt. Nachdem der erste städtische Friedhof Mülheims, der Altstadtfriedhof zu klein wurde, wurde der Hauptfriedhof 1916 auf einem ehemaligen Exerzierplatz eröffnet, 1924 und 1978 wurde er erweitert.

Mülheimer Hauptfriedhof: Architektur trifft Natur

Hinter dem Torbogen geht man die Hauptachse, eine 300 Meter lange Allee aus gepflegt geschnittenen Säuleneichen entlang. Von dort aus verzweigt der Friedhof sich. Er besteht aus zwei Teilen, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Es gibt viele verschiedene Gräberarten, von traditionellen Grabstätten, über einem Aschestreufeld, Kriegsgräbern und einem islamischen Grabfeld. Es gibt sogar Urnenbeisetzungen unter Bäumen für eine möglichst naturnahe Bestattung. Dafür werden Urnen aus Zellulose im Wurzelbereich der Bäume beigesetzt. Diese lösen sich nach wenigen Wochen auf und der Mensch wird wieder von der Natur aufgenommen.

Die Hauptallee des Friedhofs ist von Stieleichen gesäumt.
Die Hauptallee des Friedhofs ist von Stieleichen gesäumt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Einige Persönlichkeiten aus Mülheims Geschichte, wie Theodor Suhnel, Karl Ziegler, Ernst Rasche und Paul Lembke wurden hier beerdigt. Der Friedhof ist klar gegliedert und um ihn zu erkunden muss man nicht zwingend durch die Grabreihen laufen. Viele schön angelegte Alleen, Wiesen und Waldstücke umschließen die Gräber und dienen als Ort der Stille und Besinnung. Es gibt genügend Bänke auf denen man innehalten kann.

Ein Gang über den Hauptfriedhof

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Mülheimer Hauptfriedhof hat eine idyllische Atmosphäre

Wer Ruhe sucht, ist hier genau richtig. Es ist unglaublich leise und man kann den Vögeln beim Zwitschern und den Bienen beim Summen lauschen. Hin und wieder hört man auch das Klopfen eines Spechts an einem der großen Bäume. Manchmal wird die Idylle durch ein vorüberfliegendes Flugzeug, das auf dem nahe gelegenen Flughafen Essen-Mülheim landet gestört. Doch wer seinen Gedanken nachgehen, sich ausruhen und die Seele baumeln lassen möchte, ist hier genau richtig.

Der Friedhof ist ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt. Von 2018 bis 2021 wurden 311 wildwachsende verschiedene Pflanzenarten durch die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet nachgewiesen. Darunter befinden sich auch einige seltene und gefährdete Arten. Auch für die Vögel, Insekten und Säugetiere ist der Friedhof ein bedeutendes Areal. Sogar Fledermäuse haben hier ein Zuhause.

Unglaublicher Blick in die Ferne: Geheimtipp in Mülheim

Am Ende der langen Allee hat man einen unglaublichen Blick in die Ferne. Eine grüne Landschaft von Feldern und Wäldern breitet sich vor einem aus. Der Hauptfriedhof grenzt an das Forstbachtal mit seinem riesigen Waldstück und lädt zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. Ein friedvoller Ort, der nicht nur für Trauergäste einen Besuch wert ist.

Rundbögen prägen die Architektur am Hauptfriedhof.
Rundbögen prägen die Architektur am Hauptfriedhof. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Hauptfriedhof Mülheim ist Teil der Themenroute 23 Parks und Gärten der Route Industriekultur. Er liegt im Stadtteil Holthausen und ist ungefähr drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, Parkplätze befinden sich hinter dem Torbogen des Haupteingangs. Der Hauptfriedhof ist über die gleichnamige Haltestelle mit der Straßenbahn 112 und der Buslinie 130 zu erreichen.

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