Mülheim. Nach 2,5 Jahren im Einsatz ziehen die Mülldetektive der MEG eine Bilanz. An welchen Punkten sie besonders oft wilde Müllkippen in Mülheim finden.
Man kennt sie auch als die Mülheimer Mülldetektive: Die Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe der MEG zieht zweieinhalb Jahre nach ihrer Gründung Bilanz und hatte erstaunlich viel zu tun. 3500 Mal stießen die Trupps in den vergangenen zweieinhalb Jahren auf illegal abgeladenen Müll. In 2520 Fällen „berieten“ die Mülldetektive lediglich die angetroffenen Personen, weil die Beweislage nicht ausreichend war. Von 980 Personen dagegen nahmen die Mülldetektive die Personalien auf und leiteten sie an das Ordnungsamt der Stadt Mülheim weiter. Dort werden die Fälle nun bearbeitet.
205 Verfahren wurden bereits vollständig abgewickelt. Insgesamt wurden bislang Bußgelder in Höhe von 37.136 Euro angeordnet. Weitere 250 Fälle sind noch in Bearbeitung seitens der MEG. Auch sie sollen schnellstmöglich an das Ordnungsamt weitergeleitet werden.
Künstliche Intelligenz an Mülheimer Müllautos
Hilfe bekamen die Mülldetektive von vielen Mülheimerinnen und Mülheimern, die wilden Müll meldeten. Außerdem kam Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Seit April fahren die Müllwagen mit einem System, das die Straßen scannt und wilden Müll sowie ihren genauen Standort erkennt. Sieben Fahrzeuge der MEG wurden damit ausgestattet. Seitdem wurden 230 Müllabladestellen aufgespürt, davon allein 63 im Juni. In Zukunft soll übrigens vermehrt Augenmerk auf herrenlose Einkaufswagen gelegt werden. Tatsächlich sammelt die MEG inzwischen wöchentlich solche stehen gelassenen Wagen ein. Wenn sie keinem Supermarkt zugeordnet werden können, kommen sie auf den Schrott. Ansonsten können sie bei der MEG abgeholt oder gegen Gebühr zugestellt werden.
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Besonders häufig sorgt wilder Abfall an den Depotcontainern an der Augustastraße, Zinkhüttenstraße, An der Rennbahn und Friesenstraße für Ärger. Im übrigen Stadtgebiet finden sie am meisten Abfall an der Aktienstraße, Sandstraße, Heißener Straße, Eppinghofer Straße und am Dickswall. Zusätzlich klärt die Gruppe Bürger auf, die ihren Sperrmüll zu früh vor die Tür stellen. Wer einen Termin vereinbart hat, darf frühestens am Abend vor dem Termin den Sperrmüll herausstellen.
MEG will innerhalb von 24 Stunden reagieren
Die Mülldetektive arbeiten seit 2021 in drei Zweier-Teams und sind täglich im Einsatz. Die Stadtverwaltung erhofft sich damit, langfristig das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu erhöhen. Allerdings gibt es auch Kritik an diesem Konzept. Denn inklusive sämtlichen Ausgaben wie Wochenendzuschlägen und Fahrzeugen erzeugen die Mülldetektive jährlich an die 650.000 Euro Kosten, die aus den Müllgebühren bezahlt werden. Im vergangenen Jahr erlangten sie Berühmtheit, weil sie für die Sendung „Achtung Kontrolle“ von einem TV-Team begleitet wurden.