Mülheim. „Darf ich das so schreiben?“ heißt die Komödie, die aktuell in Mülheim gedreht wird. Wann Mülheimer hautnah beim Dreh dabei sein können.
Es war knapp, „aber am Ende geht ja doch alles gut“. Am Montag beginnen die Dreharbeiten für das dritte Werk des Mülheimer Filmemachers Alexander Waldhelm. Diesmal wird bis auf eine Szene komplett in Mülheim gedreht. „Das macht die Arbeit leicht, aber die Vorbereitungen waren nervenaufreibend wie nie. Ich habe gestern noch eine Rolle vergeben“, sagt er zwei Tage vor Drehstart. Der Grund für den aufreibenden Endspurt: Wegen der Corona-Pandemie musste Waldhelm den Drehstart zwei Mal verschieben. Keine guten Voraussetzungen, um Sponsoren für seine Low-Budget-Produktion zu finden. „Bei meinen anderen beiden Filmen kannten alle Beteiligten sechs Monate vorher den Ablauf. Diesmal blieb es bis zum letzten Moment spannend.“
„Darf ich das so schreiben?“, heißt die erste reine Komödie, die Alexander Waldhelm dreht. Wie bei seinem Debüt „Pottkinder“ und der Krimi-Komödie „Beziehungen“ ist er auch diesmal Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in einem. Und auch diesmal hat er einen engen persönlichen Bezug zu seinem Stoff, denn Waldhelm ist selbst als freier Journalist tätig, unter anderem für diese Redaktion. Mit an Bord sind erneut die bekannten Kabarettisten Fritz Eckenga, Kai Magnus Sting und René Steinberg. Die Hauptrolle des Lokalreporters spielt Gedeon Höfer, ein diplomierter Schauspieler und gebürtiger Essener, der bei Waldhelms erstem Film als Regieassistent dabei war und sich danach zum Schauspielstudium entschloss.
Gedreht wird an bekannten Orten in Mülheim
Die Komödie soll bis zum 30. Juli abgedreht sein. Gut möglich, dass die Mülheimerinnen und Mülheimer etwas davon mitbekommen. Denn gedreht wird unter anderem an der Hochschule Ruhr West, in der Kneipe Zum Schrägen Eck im Dichterviertel und im Ratssaal. Die wichtigste Szene des Film aber wird am Samstag, 8. Juli, unter freiem Himmel auf dem Fußballplatz von Rot-Weiss Mülheim gedreht und dazu ist jeder eingeladen, der Dreharbeiten aus der Nähe erleben will.
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Um 10.30 Uhr geht es am Winkhauser Weg 9 los, dann werden die drei Senioren-Mannschaften des Vereins gegeneinander antreten. „Am Rande des Spielfeld drehen wir mit Fritz Eckenga, Kai Magnus Sting und René Steinberg. Das wird eine Szene, an die man sich lange erinnern wird“, verspricht Alexander Waldhelm und drückt sich selbst die Daumen, dass das Wetter mitspielt und möglichst viele Leute kommen, damit er eine richtige Fußballatmosphäre einfangen kann.
Dreh wird von Mülheimer Unternehmen gesponsert
Dass das Budget für den Film doch zusammengekommen ist, ist hauptsächlich der Sparkassenstiftung und einigen Mülheimer Unternehmen zu verdanken, darunter eines im Bereich der Wassertechnik, eine Beratungsfirma, ein Kraftstoffhandel und ein Saarner Zahnarzt. „Nur einen Catering-Sponsor habe ich leider nicht gefunden“, sagt Waldhelm. Geld verdienen sei nicht das Ziel seiner Filme. Als nach dem ersten Film ein paar Euro übrig blieben, mietete er eine Kneipe und lud alle Beteiligten zum Feiern ein. Diesmal ist Waldhelm schon in Gedanken bei seinem nächsten Projekt. Eine Liebeskomödie soll es werden. Sein Wunschtitel: „Das Wunder von Bernd“.