Mülheim/Duisburg. Mit ihrem Tun helfen sie anderen Frauen, wollen die Gesellschaft verändern: die Soroptimistinnen. Doch was steckt genau hinter der Vereinigung?

Ihre Organisation ist bereits über 100 Jahre alt und den Club für Mülheim und Duisburg gibt es auch schon seit über sechs Jahrzehnten – dennoch wissen längst nicht alle, was sich hinter den Soroptimistinnen verbirgt.

„Der erste Club unserer Vereinigung ‘Soroptimist International’ wurde 1921 in den USA gegründet“, erklärt Sabine Krömer. Sie ist die sogenannte „Past President“ und leitete die Geschicke des Clubs Duisburg/Mülheim in der jüngeren Vergangenheit. „1930 wurde dann der erste Club in Deutschland, in Berlin, gegründet.“ Nur wenige Jahre später endete das öffentliche Engagement und die Frauen konnten sich nur noch heimlich treffen. „Der Zweck unserer internationalen Organisation ist die Förderung von Frauen und Mädchen“, so die ehemalige Präsidentin.

Mülheimer Verein setzt sich für die Rechte von Frauen ein

Mit diesen Zielen war ein Konflikt mit dem Nazi-Regime vorprogrammiert, so dass die Clubmitglieder auch mit Rücksicht auf ihre jüdischen Teilnehmerinnen nur noch im Verborgenen zusammenkommen konnten. Nur ein Jahr nach Kriegsende nahmen die damaligen Pionierinnen ihre Vereinsarbeit wieder auf. „Wir treten für die Rechte von Frauen ein“, erklärt Krömer. Dazu gehöre auch der Kampf gegen die Beschneidung von Frauen.

Der Begriff „Soroptimistinnen“ leitet sich übrigens vom lateinischen „sorores optimae“ ab, was „beste Schwestern“ bedeutet. „Wir möchten Frauen stärken und verstehen uns auch als berufliches Netzwerk von Frauen für Frauen.“ So vergibt der Club einen jährlichen Förderpreis an Akademikerinnen aus dem MINT-Bereich und wird zukünftig mit der Mülheimer Junior-Uni Ruhr kooperieren. In diesem Punkt sieht Krömer auch die Abgrenzung zu anderen Service Clubs wie den Lions oder Rotary, deren Kern das Sammeln und Spenden von Geld für soziale Zwecke sei.

Die Frauen der Vereinigung „Soropimist International Duisburg/Mülheim“ treffen sich ein Mal im Monat.
Die Frauen der Vereinigung „Soropimist International Duisburg/Mülheim“ treffen sich ein Mal im Monat. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Großer Taschen-Verkauf kam in Mülheim sehr gut an

Neben der Netzwerkarbeit unterstützen die Soroptimistinnen aber durchaus ebenfalls karitative Vorhaben. Ein kürzlich erfolgter Verkauf gebrauchter Handtaschen spülte den stolzen Betrag von 7.500 Euro in die Kassen, der zu gleichen Teilen an die Frauenhäuser in Mülheim und Duisburg gehen wird. Die Aktion war so erfolgreich, dass es in Kürze eine Neuauflage in der Nachbarstadt geben wird.

Zum Zeitpunkt der Gründung genügte die Zahl der Interessierten in Duisburg oder Mülheim nicht für die Gründung eines eigenen Clubs für jede Stadt. So wurden beide Städte 1959 im „Club Soroptimist Duisburg/Mülheim“ zusammengefasst und dieses gemeinschaftliche Konstrukt bis heute aufrechterhalten. „Wir treffen uns einmal im Monat, an jedem dritten Montag, im Wyndham-Hotel Duisburger Hof in Duisburg.“ Die Gewinnung neuer Frauen sei alles andere als einfach, so Sabine Krömer.

Mülheimerinnen setzen bei Neuzugängen auf Mundpropaganda

Zwar gebe es durchaus Frauen, die sich mit den Zielen des Clubs identifizierten – die Bereitschaft, sich innerhalb eines Clubs organisatorisch zu binden, sei aber eher gering. Dabei seien die Teilnehmerinnen laut den Statuten innerhalb eines Jahres zu gerade einmal fünf Teilnahmen an den Club-Veranstaltungen verpflichtet.

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Der Zutritt zu den Soroptimistinnen ist Frauen ab einem Alter von 18 Jahren möglich. „Bisher versuchen wir, neue Mitgliederinnen hauptsächlich über die Clubschwestern zu gewinnen“, erläutert die „Past President“. „Ganz klassisch per Mundpropaganda.“ Der Club lädt gelegentlich auch zu speziellen Themen ein und kooperiere zudem mit anderen Service Clubs, um mehr Öffentlichkeit herzustellen und für seine Sache zu werben.

„Wer sich für unsere Arbeit interessiert, kann durchaus als Gästin an unseren Veranstaltungen teilnehmen“, lädt Krömer ein. Die einzige Ausnahme bilde die Jahreshauptversammlung – alle anderen Treffen der Soroptimistinnen Duisburg/Mülheim seien aber frei zugänglich und interessierte Frauen stets hochwillkommen.

Frauen, die sich für die Arbeit der Soroptimistinnen interessieren, können am einfachsten über deren Internetseite Kontakt aufnehmen: www.clubduisburgmuelheim.soroptimist.de/home.